Umstrittener Schlachthof arbeitet wieder

Der umstrittene Schlachthof von Tielt (Provinz Westflandern) ist wieder in Betrieb genommen worden. Unter strenger Kontrolle der flämischen Landesbehörden begann die Schlachtung von Schweinen gegen 6 Uhr am Donnerstagmorgen. Vor einigen Wochen sorgten undercover aufgenommene Videobilder von Tierschützern für eine zeitweise Schließung des Unternehmens. Diese Bilder zeigten schwerste Misshandlungen von Schlachtvieh in Tielt.
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Es war Flanderns Landestierschutzminister Ben Weyts (N-VA) selbst, der dem Schlachthof von Tielt nach den grausamen Bildern, die Tierschützer von Animal Rights undercover aufgenommen und danach veröffentlicht hatten, vorläufig die Betriebserlaubnis entzogen hatte.

Seit Donnerstagfrüh arbeitet der Schlachthof wieder und zwar unter der Aufsicht vom Vertretern verschiedener Landesbehörden und unter ständiger Beobachtung der Aktivitäten durch Kameras, die Firmenleitung an strategisch relevanten Stellen anbringen ließ.

Nebenbei befinden sich Unidozenten in Tielt, die dem Personal des Schlachthofs eine zusätzliche Ausbildung im Umgang mit Schlachttieren geben. In Tielt werden vor allem Ferkel und Schweine geschlachtet.

Vom Tier ausgehen

Diese Ausbildungen, so Jos van Thielen - Dozent für Tier und Wohlfahrt an der Thomas More-Hochschule und der Universität Löwen (KULeuven - gehen vom Tier selbst aus: „Wir versuchen dem Personal zu vermitteln, warum ein Schwein so reagiert, wie es reagiert. Auf Basis von Sinnesorganen und einigen Merkmalen versuchen wir zu erklären, warum ein Tier so oder so reagiert und wie man damit umgehen kann. Das kann schnell gehen und es ist tierfreundlicher. Dabei gewinnen alle Seiten.“

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