Chemieunfall in Westflandern, Bewohner wieder zu Hause

Nach dem Chemieunfall mit Salpetersäure in Gistel in der Provinz Westflandern konnten die evakuierten Bewohner an diesem Samstag wieder in ihre Häuser zurückkehren. Die Salpetersäure ist inzwischen vollständig aus dem leckenden Tank des betroffenen Düngemittelherstellers gepumpt worden.

Am Freitagabend war plötzlich der Tank eines Düngemittelherstellers in Gistel ausgelaufen und die Einwohner des Ortes mussten evakuiert werden.

Auch die Einwohner der Gemeinde Sint-Pieters-Kapelle wurden evakuiert. Sie durften jedoch schon früher wieder in ihre Häuser zurück. Der Katastrophenplan der Provinz wurde ausgerufen. Über der Region hing eine enorme gelbe Giftgaswolke. Inzwischen ist der Katastrophenplan jedoch wieder aufgehoben.

Das Leck im Tank sei dadurch entstanden, dass giftige Salpetersäure die Innenwand des Tanks angegriffen habe. Auf diese Weise geriet es in den Außentank und verdampfte. Das sagt Erik Meers von der Universität Gent. Der Hersteller verwandelt Schweinegülle in nachhaltigen Kunstdünger.

Die Säure wird bei der Gülleverarbeitung verwendet, um Ammoniakemissionen von Gülle zu verhindern. Mit der Säure wird Ammoniak aus der Luft "gewaschen". Normalerweise verwendet man Schwefelsäure hierfür, aber in Zevekote, einer Teilgemeinde von Gistel, wird Salpetersäure benutzt, um ein Fertigerzeugnis zu produzieren, das als nachhaltiger Kunstdünger eingesetzt werden kann.

Der Gouverneur von Westflandern, Carl Decaluwé, beteuerte, dass zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Tier oder Mensch bestanden habe. Den Bewohnern wird dennoch geraten, ihr Gemüse vor dem Verzehr gut zu waschen.

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