Liste gefährlichster Bakterien hilft, richtige Entscheidung zu treffen

Gegen bestimmte Bakterien, bei denen gängige Antibiotika als Waffen gegen sie nicht mehr helfen, werden besonders dringend neue Medikamente gebraucht. Das sagt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie hat eine Liste mit den zwölf gefährlichsten Bakterien erarbeitet.

Zu den Bakterien mit hoher Priorität gehört unter anderen der Keim (MRSA), die im Volksmund auch Krankenhausbakterie genannt wird. Der Keim ist gegen das Mittel Methicillin unempfindlich geworden. In der Gruppe mit "hoher" Priorität finden sich aber zum Beispiel auch Salmonellen, die Lebensmittelvergiftungen hervorrufen können, und der Erreger der Gonorrhoe.

Die Liste ist eigentlich für Behörden und die pharmazeutische Industrie gedacht. Mit Hilfe dieser Liste wissen sie, gegen welche Bakterien als erstes vorgegangen werden muss, erklärt Professor Herman Goossens vom Universitätskrankenhaus Antwerpen. 

"Die Liste ist wichtig, weil sie einerseits den Politikern hilft, Prioritäten zu setzen und andererseits ist sie für diejenigen gedacht, die in die Erforschung neuer Antibiotika investieren wollen."

Die Liste solle der Industrie bei ihrer Entscheidung helfen, gegen welche Bakterien als erstes ein neues Mittel gefunden werden müsse, das heißt, wo genau bei der Medikamentenforschung investiert werden müsse.

"Sie hilft also dem öffentlichen und dem Privatsektor bei ihrer Entscheidung, in welche Richtung die Investitionen gelenkt werden müssen", so Goossens noch.

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