Nach Zugunglück: Ermittlungen laufen

Nach dem Zugunglück in der flämischen Universitätsstadt Leuven (dt.: Löwen) laufen die Ermittlungen und Reparaturarbeiten auf Hochtouren. Der entgleiste Zug beschädigte Gleise und Oberleitung, was auch am Sonntag für erhebliche Behinderungen im gesamtbelgischen Bahnverkehr sorgt. Ein Fahrgast kam bei dem Unglück um, 27 wurden verletzt, drei schwer.

Der Zug war am frühen Samstagnachmittag entgleist, als den Bahnhof von Leuven gerade in Richtung De Panne an der flämischen Küste mit insgesamt 84 Personen an Bord verlassen hatten. Bei dem Zugunglück starb eine Person.

Das Todesopfer gehörte im Gegensatz zu früheren Berichten ebenfalls zu den Fahrgästen. Es handelt sich um einen 21-Jährigen aus Wallonisch-Brabant. Er war laut Ermittlungen aus dem entgleisten Waggon katapultiert worden.

27 Menschen wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Die Verletzten wurden in den Krankenhäuser der Stadt behandelt. Die meisten Verletzten kamen jedoch mit leichten Verletzungen, wie Verstauchungen und Abschürfungen davon. Die meisten Passagiere konnte den Zug aber unverletzt verlassen.

Unglückursache unbekannt

Die Ursache für das Unglück ist noch unklar. Der erste Waggon des Zuges war entgleist und auf die Seite gekippt. Die beiden anderen Waggons blieben in der Spur, teilte die Polizei mit.

Das Unglück ereignete sich in der Nähe der Eisenbahnweichen am Bahnhofsausgang. Dort fahren die Züge noch verhältnismäßig langsam. Die Staatsanwaltschaft untersucht den Vorgang, hat bisher aber noch keine Stellungnahme abgegeben. Der Lokführer wurde am Samstag ein erstes Mal befragt und es wurde auch Beweismaterial gesichert.

Verspätungen

Der Bahnverkehr wurde nach dem Unfall in Leuven stundenlang ganz unterbrochen, mittlerweile ist die Strecke Eupen – Ostende über Leuven und Brüssel wieder im Betrieb. Auch der IC Blankenberge –Genk fährt. Manche Züge fallen aber noch aus oder fahren verspätet. Bahnkunden erkundigen sich am besten vor der Abreise im Internet auf der Seite von belgianrail.be.

Zum Brüsseler Flughafen, sowie zwischen Leuven und Mechelen und Leuven und Aarschot wurden Pendelbusse eingelegt. Die Bahn bittet Fahrgäste nach Brussels Aiport/ Zaventem über den Brüsseler Nordbahnhof (Brux.-Nord/Bru.-Noord) zu reisen.

Die zentrale Bahnverbindung zwischen Ostende, an der Küste, und der belgisch-deutschen Grenzstadt Eupen, sowie der Thalys werden entweder über eine Nebenstrecke teilweise umgeleitet oder erfolgen eingleisig. Dadurch kommt es auch auf der internationalen Verbindung zu Verzögerungen, wie ein Sprecher der belgischen Bahn mitteilte.

Das Unglück hat Gleisschäden und schwere Beschädigungen an der Oberleitung verursacht. Für die Instandsetzungsarbeiten rechnet die Bahn mit mehreren Tagen. Die Bergung des entgleisten Zuge werde einige Zeit dauern und sei alles andere als einfach, hieß es.

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