Doppelt so viele ausländische Arbeitnehmer

Die Auslandentsendung von EU-Bürgern als Arbeitskraft nach Belgien hat sich während der vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Es handelt sich um EU-Bürger, die in Belgien arbeiten und ein Gehalt beziehen, deren Sozialversicherungsbeiträge aber in ihrem Heimatland gezahlt werden.

Belgische Unternehmen haben vergangenes Jahr 662.000 ausländische Arbeitnehmer über die so genannte Auslandsendsendung beschäftigt. Dazu kamen noch 109.000 Selbstständige. Dies ist seit fünf Jahren die höchste Anzahl und eine Verdopplung.

Auslandsentsendung ist vor allem deshalb beliebt, weil Mitarbeiter aus anderen EU-Ländern für die belgischen Unternehmen in der Regel kostengünstiger sind als inländische Mitarbeiter. Das kommt, weil ihre Sozialversicherungsbeiträge im Herkunftsland und nach den dort geltenden Tarifen gezahlt werden. Vor allem die Baubranche, Reinigungsdienste und Beratungsfirmen nutzen dieses System.

Die europäische Sozialkommissarin, die flämische Christdemokratin Marianne Thyssen, bereitet eine neue Richtlinie vor, um das System der Auslandentsendung zu modernisieren. Sie will die Rechtslage bei einem Umzug verbessern und den Ländern auch mehr Möglichkeiten zur Bekämpfung des Sozialbetrugs verschaffen. So sollen die finanziellen Vorteile zwischen den beiden betroffenen Ländern ehrlicher verteilt werden.

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