Hausärzte: Bitte weniger Antidepressiva

Belgiens Gesundheitsministerin Maggie De Block hat eine neue Richtlinie für den Umgang mit Antidepressiva verabschiedet. Darin wird vor allem die Bedeutung einer guten Diagnose, der schnellen Überweisung an Fachärzte und der bestmöglichen Behandlung thematisiert.
Alice S. / BSIP

In mehreren Zeitungen verweist die Ministerin am Montag auf die Tatsache, dass zu viele Belgier Antidepressiva und Antipsychotika einnehmen. Jüngsten Erhebungen zufolge kaufen jährlich knapp zwei Millionen Belgier in Apotheken Medikamente gegen Depressionen.

Für die Umsetzung ihrer neuen Richtlinie hat De Block (Foto) 250.000 Euro vorgesehen. Das Geld soll unter anderem in Weiterbildungsprogramme für Hausärzte fließen. So soll Hausärzten der korrekte Umgang mit Antidepressiva verdeutlicht werden. „Patienten sollen weniger Pillen schlucken. Manche nehmen diese Medikamente viel zu lange, andere dann wieder nicht lange genug.“

Den uneigennützigen Einsatz von Antidepressiva definiert die Ministerin mit folgendem Beispiel: „Nach einem Sterbefall folgt ein Trauerverarbeitungsprozess. Da muss man einfach durch und Antidepressiva sind dann fehl am Platz.“ Es sei falsch, bei leichten Depressionen gleich Antidepressiva zu verschreiben, so De Block. Bei schweren Depressionen seien diese wohl angewiesen, aber dann müsse der Patient auch psychologisch behandelt werden.

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