Drogen im Abwasser: Koksmetropole Antwerpen

Die europäische Drogenbehörde EMCDDA untersucht seit einigen Jahren immer wieder das Maß des Drogenkonsums. Da Umfragen zum Gebrauch von Drogen wohl kaum Erfolg haben würden - wie viele Menschen würden wohl öffentlich und repräsentativ über ihren Drogenkonsum sprechen? - untersuchen die Wissenschaftler das Abwasser von Großstädten. Hier schneidet die flämische Hafenmetropole Antwerpen „am besten“ ab.

Die entsprechenden Studien der EMCDDA (European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction) bieten ein interessantes Bild von Europa und vom Drogenkonsum in den Metropolen.

Als Rausch-Metropole darf sich Antwerpen bezeichnen, denn in der Hafenstadt wurde ein Wert aufgezeichnet, der seinesgleichen sucht: 915 Milligramm Kokain pro 1000 Personen und Tag wurden hier gemessen.

Im Bereich Amphetamine schneidet Antwerpen ebenfalls mit einem Spitzenwert ab und bei Ecstasy (XTC) liegt die Stadt auf Platz 2 hinter der niederländischen Stadt Eindhoven. Das Ranking der Drogenmetropolen, die die EMCDDA untersuchte, hat nicht unbedingt nur mit dem Maß an Konsum zu tun, sondern kann auch auf eine hohe Qualität der Drogen an sich zu tun haben.

Die Drogenbehörde untersuchte 50 Großstädte in 18 europäischen Ländern. Nach Antwerpen ist die britische Hauptstadt London die Metropole mit dem höchsten Wert an Drogenresten in Abwasser. Landesweit gehören neben Belgien und Großbritannien auch die Niederlande und Spanien zu den konsumfreudigsten Ländern. Bei Chrystal Meth liegen osteuropäische Großstädte vorn.

Mehr Info: www.emcdda.europa.eu

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