Brüssels strengerer Lärmschutz: Flamen befürchten Nachteile

Die flämische Regierung hat einen Interessenkonflikt im Hinblick auf die strengeren Brüsseler Lärmschutznormen für Flugzeuge angemeldet. Diese hätten normalerweise ab dem 1. Januar Gültigkeit, aber vor allem große Folgen für den Flughafen von Zaventem. In den nächsten zwei Monaten wollen sich die Regierungen hierzu beraten.

Nach Auffassung der flämischen Regierung hätten die strengeren Lärmschutznormen jedes Jahr 7.000 zusätzliche Flüge über den flämischen Gemeinden, die an Brüssel grenzen, zur Folge. 

Der zuständige flämische Verkehrsminister Ben Weyts will, dass sich der belgische Verkehrsminister einschaltet und dass ein allgemeines neues Fluggesetz eingeführt wird.

"Flandern fordert schon seit langem dieses Fluggesetz. Doch der Konflikt wird verschleppt. Der Interessenkonflikt wird nun auch angemeldet, um den Druck zu erhöhen und dafür zu sorgen, dass endlich nach einer strukturellen Lösung gesucht wird und eine gerechte Verteilung der Belastungen und Vorteile erfolgt", sagte Weyts in der VRT.

Die Region Brüssels kritisiert das flämische Vorpreschen. Die Brüsseler Umweltministerin Céline Fremault vermutet politische Spielchen hinter der Wortmeldung von Weyts. Sie ist der Auffassung, dass der Fall bewusst künstlich aufgeblasen werde, um einen Konflikt zwischen Flamen und Französischsprachigen zu schüren.

Auf diese Weise werde eine Lösung unmöglich gemacht, so Fremault.

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