"Flinterstar"-Reederei in Konkurs gegangen

Die niederländische Reederei Flinter, Eigner des im Oktober 2015 vor der belgischen Nordseeküste gesunkenen Frachters „Flinterstar“, hat Konkurs angemeldet. Trotzdem versucht die belgische Bundesregierung die Kosten, die die Bergung des Wracks verursacht hat, erstattet zu bekommen.
Ricardo Smit

Vor rund einem Jahr war die „Flinterstar“ am Rande einer vielbefahrenen Schifffahrtsstraße vor der belgischen Nordseeküste mit einem Gastanker aus Katar zusammengestoßen, auf einer Sandbank gesunken und danach auseinandergebrochen. Der belgische Staat finanzierte die komplizierte und aufwändige Bergung des Wracks der „Flinterstar“. Jetzt hat die Reederei des Frachters, die niederländische Firma Flinter, Konkurs angemeldet.

Die Erstattung der Bergungskosten wird damit schwieriger, doch Philippe De Backer (Open VLD), Belgiens Staatssekretär für die Belange der Nordsee, ist sicher, das Geld zurückzubekommen, wie er am Freitag gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion andeutete:

„Es sind durch die Bergung des Schiffs natürlich Unkosten entstanden, etwa 3,3 Mio. €. Normalerweise werden diese Unkosten beim Unfallverursacher eingefordert. Entsprechende Untersuchungen laufen noch, doch schlussendlich muss der Versicherer natürlich den entstandenen Schaden vergüten. Deshalb hoffen wir, dass die Kosten vollständig erstattet werden.“

Bei der Reederei Flinter verlieren die 65 Mitarbeiter am Unternehmenssitz in Barendrecht ihren Job. Auf den der Reederei verbleibenden 31 Schiffen sind weitere 310 Seeleute tätig, doch dies sind ausnahmslos freie Mitarbeiter.

Nach Meldungen niederländischer Medien könnte ein Übernahmekandidat für einen Durchstart sorgen. In den Niederlanden geht man übrigens davon aus, dass Belgien nun selbst für die Bergungskosten aufkommen müsse. Ohnehin hätte der belgische Staat nur einen Teil dieser Kosten erstattet bekommen, hieß es weiter dazu.

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