Belgien wappnet sich gegen Cyperattacken

Die belgischen Sicherheitsbehörden ergreifen aus Vorsorge Maßnahmen, um Cyberangriffe abwehren zu können. Nach einer Meldung der flämischen Wirtschaftszeitung De Tijd installiert das Zentrum für Cybersecurity Belgien (CCB) Sensoren gegen solche Attacken in die Nerzwerke sensibler Einrichtungen, wie z.B. Kernkraftwerke, die Versorgungsnetze, Häfen, den Internetverkehr oder andere Infrastrukturen.

Diese Sensoren sollen dabei helfen, Angreifer auf solche Computersysteme leichter zu detektieren, so Miguel De Backer, der Direktor des CCB in De Tijd: „In einigen anderen Ländern geschieht dies über eine Black Box. In solch einer Black Box befinden sich alle Signaturen von ‚bösartigen‘ Programmen, die den Behörden bekannt sind. Tauchen solche Programme auf, dann werden die Behörden unmittelbar gewarnt.“ Dies geschieht auch ohne das Mitwissen der angegriffenen Einrichtungen.

In Belgien aber, wie auch in den meisten anderen Ländern, wird ein anderes Model angewandt, denn das CCB geht z.B. davon aus, dass sich viele Behörden oder Unternehmen gegen den Einbau einer Black Box wehren würden. Deshalb wird das Zentrum für Cybersecurity Belgien solchen Einrichtungen die Mittel zur Verfügung stellen, selbst Sensoren einzubauen: „Diese Unternehmen müssen uns wichtige Vorkommnisse dann melden. Das ist eine liberalere Vorgehensweise, die wir ab dem kommenden Jahr Schritt für Schritt und Sektor für Sektor anwenden werden.“

Daneben wird zur Cybersicherheit auch mehr Personal eingestellt. Derzeit greift die belgische Bundesregierung nur über das Computer Emergency Response Team bei Vorfällen ein, dass jedoch lediglich „über eine Handvoll Mitarbeiter“ verfügt. Diese Einheit geht ab dem 1. Januar 2017 in das CCB auf, dass dann 24 entsprechende Fachleute anwerben und ausbilden wird, um allen sensiblen Behörden und Einrichtungen, die mit potentiell gefährdeten Infrastrukturen arbeiten, im Falle des Falles zur Seite zu stehen.

Noch im laufenden Jahr 2016 werden die entsprechenden Bundesgesetze in Belgien in diesem Hinblick angepasst. Derzeit arbeitet das Zentrum für Cybersecurity Belgien mit der belgischen Atom-Sicherheitsbehörde FANC an Schritten, die in diese Gesetze eingepflegt werden können.

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