Tihange: Polizei bedrängt WDR-Journalistin

Am Rande einer friedlichen Demonstration gegen das Atomkraftwerk Tihange (Foto) bei Huy in der Provinz Lüttich ist es am Rande der Veranstaltung zu Rangeleien mit der Polizei gekommen. Dabei wurde offenbar auch eine Journalistin von der WDR-Lokalredaktion Aachen bedrängt. Die Polizei von Huy wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern.

Am Dienstagabend wollten Atomkraftgegner aus dem Grenzland friedlich mit Laserbildern auf dem Kühlturm des Kernkraftwerks von Tihange für die Abschaltung der umstrittenen Meiler dort und in Doel bei Antwerpen demonstrieren. Das ganze blieb nach Angaben der Demonstrationsveranstalter und -teilnehmer solange friedlich, bis die Polizei auftrat.

Was danach geschah, schilderte die WDR-Journalistin Karin Schneider auf der Homepage ihrer Redaktion wie folgt: "Ich spürte einen heftigen Schlag in den Rücken, stolperte nach vorne und konnte mich gerade noch auffangen. Das Ganze nur wenige Schritte vom Maasufer entfernt."

Erst danach habe Schneider festgestellt, dass sie von einem wütenden Polizisten derart bedrängt worden war. Nur kurz danach hätten die Polizisten regelrecht Jagd auf die Demonstranten gemacht, so die Journalistin und die Veranstalter des „Aachener Aktionsbündnisses gegen Atomkraft“.

Der Einsatz der Polizei sei völlig unverhältnismäßig gewesen, so die Teilnehmer, von denen einige offenbar den Verdacht hegten, einer der Beamte sei angetrunken gewesen.

Kein Kommentar

Die Polizei von Huy wollte sich erst zu den Vorgängen äußern, wenn der Vorgang geprüft sei und wenn entsprechende Anzeigen eingegangen wären. Dort hieß es dazu gegenüber der Nachrichtenagentur Belga, dass die Identität der teilnehmenden Demonstranten festgestellt wurde und dass man diese darum gebeten habe, den Ort des Geschehens zu verlassen.

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