Immer mehr Bedürftige beziehen Sozialhilfe

Die Zahl der Personen, die in Belgien von Sozialhilfe leben müssen, steigt weiter an. Im ersten Trimester 2016 stieg die Zahl der Bedürftigen um 9,6 % an. Die staatliche Integrationsbehörde führt dies aber nicht nur auf die gestiegene Zahl an bedürftigen in Belgien offiziell anerkannten Flüchtlingen zurück.

Im vergangenen Jahr verzeichneten die Sozialämter in Belgien einen deutlichen Anstieg der Anträge auf Sozialhilfe. Dies war aber schon 2015 bei weitem nicht nur auf die Flüchtlingswelle, die auch Belgien erreichte, zurückzuführen, sondern auch auf eine Reform beim Arbeitslosengeld, nach der viele Langzeitarbeitslose auf Sozialhilfe zurückgreifen mussten.

2015 nahm diese Zahl um 13,1 % zu und in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres um weitere 9,6 %. Hier sind allerdings mehr anerkannte Flüchtlinge mit einbegriffen, deren oft lange andauernden Verfahren jetzt zum Abschluss kamen. 2015 nahmen monatlich 116.149 Personen Sozialhilfe in Anspruch und dieses Jahr 124.657.

Im Allgemeinen, so die staatliche Behörde für soziale Integration, geht der Anstieg leicht wieder zurück, doch es klopfen noch immer mehr Menschen als früher bei den lokalen Öffentlichen Sozialhilfezentren (ÖSHZ) an, um um Hilfe zu bitten. Dieser Trend werde auch nicht unbedingt in absehbarer Zeit zurückgehen, wie es dazu weiter heißt.

Den größten Anstieg bei den Anträgen auf Sozialhilfe verzeichnete Flandern zwischen Januar und April 2016 mit einer Zunahme um 11,2 %. In Wallonien ist dieser Prozentsatz mit + 9,3 % etwas geringer und in der Region Brüssel-Hauptstadt liegt diese Quote mit + 8,6 % noch etwas niedriger.

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