Belgische Polizisten in Frankreich verhört

Zwei belgische Polizisten hatten am Dienstagabend aus Frankreich kommende und hier abgewiesene Flüchtlinge abgeschoben und hatten sich dabei rund 50 m von der Grenze entfernt auf französischem Staatsgebiet begeben. Sie mussten daraufhin ein mehrstündiges Verhör durch ihre französischen Kollegen überstehen.
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Am Dienstag hatten die Behörden in Belgien etwa 15 Migranten aufgegriffen, die keine Ausweispapiere bei sich trugen. Sie hatten sich in einem Lastwagen verborgen, der bei Poperinge in der Provinz Westenflandern unweit der französischen Grenze kontrolliert wurde. Die Migranten wurden dazu aufgefordert, das belgische Staatsgebiet zu verlassen und wurden auf eigenen Wunsch zur französischen Grenze begleitet.

Die erste Gruppe verlief nach einer Meldung der belgischen Nachrichtenagentur Belga ohne Zwischenfälle. Die zweite Gruppe setzten die belgischen Beamten offenbar aber aus Versehen rund 50 m jenseits der Grenze auf der französischen Seite ab. Daraufhin wurden die beiden belgischen Grenzer von französischen Kollegen festgesetzt und stundenlang verhört.

Ein Sprecher der belgischen Polizei sagte dazu am Mittwoch, der Vorfall müsse mit Besonnenheit besprochen werden, denn man müsse die Besorgnis auf beiden Seiten berücksichtigen. Das Thema Flüchtlinge und Menschenschmuggel an der Grenze Belgiens zu Frankreich und die Tatsache, dass immer mehr Illegale versuchen, über Belgien mit LKW auf Fähren in Richtung Großbritannien zu gelangen, lassen auf beiden Seiten die Nerven oft „blank liegen“.

Inzwischen wurde auch bekannt, dass die französische Regierung in dieser Sache den Botschafter Belgiens in Paris einbestellt hat.

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