Zaman: Auch die belgische Redaktion hört auf

Die türkische Zeitung Zaman beendet die Herausgabe der belgischen Edition. Das betrifft sowohl die traditionelle Zeitung, als auch die Online-Ausgabe. Die der Gülen-Bewegung nahestehende Zaman beugt sich damit dem Druck der türkischen Regierung und der Erdogan treu ergebenen Landleute.

Dass auch die belgische Edition von Zaman ihre Aktivitäten beendet, stand spätestens seit Dienstag in den Sternen geschrieben, als Zaman in Frankreich beschloss, aufzuhören. Die in ganz Europa erscheinende Zaman steht der Gülen-Bewegung nahe, die von der Erdogan-Regierung verdächtigt wird, hinter dem Putsch von Mitte Juli zu stehen. Stand hält derzeit nur noch Zaman in den Niederlanden.

Schon kurz nach dem Putsch-Versuch geriet Zaman unter Druck und musste Angriffe, Drohungen und Beleidigungen ertragen. Die Verkaufs- und Abozahlen sanken schnell und dramatisch und jetzt beugen sich auch noch die letzten Leser und die belgische Redaktion von Zaman dem Druck von außen. Man habe Morddrohungen erhalten, stehe auf „schwarzen Listen“ und lebe in einem Klima der Angst.

Chefredakteur Mete Öztürk von Zaman Vandaag (die flämische Ausgabe) gab dazu gegenüber den Medien an: „Durch den zunehmenden Druck auf unsere Journalisten können wir nicht mehr länger unter sicheren Umständen unser Blatt herausbringen.“ Trotz der Tatsache, dass alle europäischen Zaman-Redaktionen, also auch die in Belgien, den Putschversuch in der Türkei streng verurteilt haben, sei man Ziel einer organisierten Verleumdungs- und Hasskampagne geworden, heißt es weiter dazu.

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