Jugendlicher nach Hassvideo in Jugendanstalt

Der Sohn eines einschlägig bekannten radikal-islamistischen Predigers aus Dison, einem Ort bei Verviers in der Provinz Lüttich, ist von einem Jugendrichter für die Dauer von drei Monaten in eine geschlossene Jugendstrafanstalt eingewiesen worden. Der 17 Jahre alte Junge hatte in einem Hassvideo zum Mord an allen Christen aufgerufen.

Als das Video des jungen Mannes Anfang August im Internet aufgetaucht war, konnte die Justiz nicht gegen ihn und seine Familie vorgehen, denn sie waren in die Ferien in ihre marokkanische Heimat gefahren. Bei ihrer Rückkehr am vergangenen Wochenende wurde die gesamte Familie auf Anordnung der Justiz festgenommen.

Der Jugendliche hatte daraufhin bei einem ersten Verhör das Hassvideo bedauert und wurde auf freien Fuß gesetzt, während seine Eltern vorläufig in Haft bleiben mussten. Doch jetzt entschied ein Jugendrichter, dass der 17jährige Jugendliche in die Jugendstrafanstalt von Braine-le-Château in Wallonisch-Brabant eingewiesen wird und zwar für die Dauer von drei Monaten.

Inzwischen sind aber auch Imam Shayh Alami und seine Frau wieder auf freiem Fuß. Der islamistische Geistliche, der in der Vergangenheit immer wieder mit radikalen Predigten für Schlagzeilen sorgte, stelle für die Öffentlichkeit keine Gefahr dar, hieß es in der Begründung für seine Freilassung nach Verhören durch die Polizei.

Der Imam ist bereits zweimal des Landes verwiesen worden. Doch der Mann, ein Marokkaner mit niederländischem Pass, konnte dagegen jedes Mal erfolgreich Berufung einlegen.

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