Brexit: Kurz gesagt!

Am heutigen 23. Juni stimmen die Briten darüber ab, ob das Land in der EU bleiben oder aus der Gemeinschaft austreten soll. Lesen Sie hier eine kurze Zusammenfassung der Argumente von Gegnern und Befürwortern des Brexit.

Schon jetzt hat Großbritannien innerhalb der Europäischen Union eine Sonderrolle: Das Land hat seine Währung, das Pfund, behalten und ist nicht Mitglied der Eurozone.

Es macht auch nicht bei der Schengenzone mit, also dem freien Verkehr von Personen in Europa. Wenn man den Zug nach London nimmt, werden dort deshalb weiterhin Ausweiskontrollen durchgeführt.

Gegnern der Europäischen Union wie dem britischen Politiker der Conservative Party, Boris Johnson und dem britischen Politiker und Europaparlamentarier Nigel Farrage reicht das nicht aus. Sie wollen, dass Großbritannien ganz aus der EU austritt.

Großbritannien, sagen sie, sollte seine eigenen Gesetze erstellen und Vorschriften machen dürfen, ohne dass sich Brüssel einmische und Großbritannien sollte auch selbst bestimmen können, welche Migranten ins Land gelassen werden. Sie sind der Meinung, dass dies zur Zeit zu viele Osteuropäer sind. Die Zahl liegt bei rund 500 pro Tag.

Der britische Premierminister David Cameron wirbt wiederum für den Verbleib Großbritanniens in der EU. Er sagt, britische Unternehmen exportierten 45 Prozent ihrer Produkte nach Europa. Großbritannien müsse weiterhin Mitglied dieses europäischen Binnenmarktes bleiben, sonst drohe die Schließung von Unternehmen in Großbritannien. Die Unternehmen würden nach Europa abwandern, Jobs gingen verloren und das sei schlecht für die Wirtschaft.

Außerdem betont er, dass Großbritannien gemeinsam mit anderen europäischen Ländern stärker sei, um eine Front gegen das Russland von Putin und gegen Terrororganisationen wie den IS zu bilden.

Das Referendum am heutigen Donnerstag ist nicht nur für die Briten wichtig, sondern auch für Europa, also auch für uns. Treten die Briten aus der EU aus, könnte das andere Länder auf ähnliche Gedanken bringen. Dort könnte es dann auch zur Durchführung von Referenden kommen. Und dann würde die EU vielleicht Stück für Stück auseinanderfallen.

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