Streik an diesem Freitag - Wer ist betroffen?

Für diesen 24. Juni haben die flämische und die französischsprachige sozialistische Gewerkschaft zum Streik im öffentlichen und privaten Sektor aufgerufen. Sie wollen damit gegen die Sparpolitik der Regierung Michel protestieren. Es handelt sich um einen landesweiten, Branchen übergreifenden Streik. Weder die christliche noch die liberale Gewerkschaft wollen dem Aufruf folgen, aber die Mitglieder der christlichen Gewerkschaften sind im Falle einer etwaigen Protestaktion abgesichert.
Jasper Jacobs

In der Praxis heißt das, dass man bei zahlreichen öffentlichen Dienstleistungen, Behörden und im öffentlichen Verkehr damit rechnen muss, dass diese zum Stillstand kommen. Doch auch in Privatunternehmen kann es zum vorübergehenden Arbeitsausstand kommen.

Laut Marc Goblet, Generalsekretär der frankophonen sozialistischen Gewerkschaft FGTB, würden dieses Mal keine Straßen blockiert. Auch seien weder eine Kundgebung noch eine Demonstration geplant.

Bahnverkehr nur teilweise gestört

Die Streikaufforderung, die die Bahn betrifft, gilt für Donnerstag ab 22 Uhr bis Freitag 22 Uhr. Die belgische Bahn rät ihren Fahrgästen, sich alternative Mitfahrgelegenheiten zu suchen. Den Umfang der Zugausfälle könne man nicht im voraus benennen. Man habe keine genauen Zahlen über die Mitarbeiter, die sich dem Streik anschließen würden.

Der internationale Bahnverkehr dürfte kaum von dem Streik betroffen sein. Thalys, Eurostar und TGV Brüssel-Frankreich rechnen nicht mit großen Auswirkungen. Auch der ICE Brüssel-Köln und der Intercity Brüssel-Amsterdam betonen, dass sich die Störungen im Schienenverkehr in Grenzen halten würden. Nur eine einzige Gewerkschaft nehme teil. Allerdings blieben viele Büros in der Stadt geschlossen, weil man die Einsparungen und die Maßnahmen der Regierung leid sei, heißt es bei der flämischen sozialistischen Gewerkschaft ACOD.

Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr in Brüssel

Ab Freitagmorgen ist hingegen mit starken Störungen im öffentlichen Nahverkehr in Brüssel zu rechnen. Bei der MIVB/STIB nehmen die drei großen Gewerkschaften am Streik teil.

Es werden nur sehr wenige Straßenbahnen und Busse fahren. Die Direktion der MIVB will die U-Bahn fahren lassen, aber garantieren kann sie den Service morgen nicht.

Wer Fragen hat, kann die Nummer 070/23.20.00 der Brüsseler Gesellschaft ab Freitag, 6 Uhr, anrufen. Auch die Webseite der MIVB gibt Auskunft: web stib.be. Informationen werden außerdem über Facebook und Twitter der MIVB verbreitet.

De Lijn in Flandern rechnet ebenfalls mit starken Behinderungen. Informationen finden Sie ab Freitagmorgen 6.15 Uhr unter: https://www.delijn.be/nl/.

Und am Flughafen?

Das Frachtterminal am Flughafen von Zaventem, BruCargo, wird still stehen. Auf die Passagiere werde der Streik allerdings keine Auswirkungen haben, heißt es.

Am Flughafen von Charleroi könnten Blockaden die Aktivität des Flughafens jedoch stören. Der Flughafen rät den Fluggästen, mindestens drei Stunden vor Abflug einzutreffen.

Was die Schulen betrifft, so dürften sich die Auswirkungen eventueller Aktionen in Grenzen halten.

Die französischsprachige öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt RTBF passt am morgigen Freitag ihr Programm an. So werden u.a. die Fernsehnachrichten auf 12 Minuten begrenzt.

In unserem flämischen Haus, VRT, wird nicht gestreikt.

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