Sabotierte Gleise und blockierte Gefängnistore

Die streikenden Eisenbahner und Gefängniswärter in Wallonien versuchen mit verschärften Maßnahmen den Betrieb ihrer Arbeitgeber zu behindern. Bei der Bahn wurden Signale durch Kurzschlüsse (Foto) außer Betrieb gesetzt und Züge sabotiert. Vor der Haftanstalt von Lantin (Lüttich) wurden die Zufahrten zum Gebäude blockiert. Hier griff die Polizei ein.

Die Sabotage bei der Bahn kommt auf verschiedene Weise zustande. Fahrzeuge wurden sabotiert, Signale kurz geschlossen und streikende Eisenbahner setzten Warnsignale (Fackeln oder rote Fahnen) auf die Gleise, um Lokführer zum Bremsen ihrer Züge zu bringen. Nicht zuletzt laufen Aktivisten in Bahnhöfen auf die Gleise, um so ebenfalls den Zugverkehr lahmzulegen. Bahnsprecher Frédéric Petit gab an, dass dies „unverantwortliche und skandalöse Machenschaften“ seien. Infrabel, der Infrastrukturdienstleister der Bahn, erstattete in mehreren Fällen Anzeige.

Haftanstalten

In der Haftanstalt von Lantin bei Lüttich (kl. Foto) versuchten streikende Gewerkschaftler die Zugänge zu dem Gebäude zu blockieren, um zu verhindern, dass Helfer, arbeitswillige Kollegen oder Lieferanten dort hinein geraten. Aber, zum ersten Mal seit 36 Tagen, erlauben Streikposten Besuche von Kindern von Häftlingen.

Die Polizei versucht jetzt, blockierte Eingänge vor Gefängnissen freizumachen. Inzwischen haben sich die meisten Gewerkschaften mit dem Bundesjustizministerium auf eine Lösung der Probleme einigen können. Nur zwei frankophone Gewerkschaften verwarfen das Abkommen und wollen weiterstreiken.

Sophie Kip

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