So viel Wasser wie in 150 Jahren nicht mehr

Der Regen der letzten Stunden war außergewöhnlich. Angaben der Katholischen Universität KU-Löwen und des Königlich Meteorologischen Istituts (KMI) zufolge handele es sich um eine Situation, die nur ein Mal in 150 Jahren vorkomme.

Ministerpräsident Geert Bourgeois läßt nun prüfen, ob sich die Gemeinden für Entschädigungszahlungen an den Katastrophenfonds wenden dürfen.

So wurde in Roeselare und in der ostflämischen Gemeinde Stekene an diesem Dienstag um 12 Uhr 85 Liter Niederschlag pro m² gemessen. Im Vergleich dazu fällt im Durchschnitt in einem Monat rund 60 Liter Regen pro m².

In den vergangen Jahren sei es immer häufiger vorgekommen, dass sehr viel Niederschlag herunterkomme, sagt Katrien Smet vom flämischen Umweltamt. "Aber das jetzt ist doch sehr außergewöhnlich. Um Ihnen eine Vorstellung von den Massen zu geben: In den letzten 24 Stunden ist in zehn der 52 Pluviographen des flämischen Umweltamtes in Flandern mehr als 60 Millimeter Niederschlag gefallen."

"Wir haben noch Glück, dass wir zuvor eine trockene Periode hatten. Dadurch standen die Regenrückhaltebecken leer und der Boden war nicht gesättigt", heißt es weiter.

Auch die Schifffahrt hat aufgrund der Wassermassen Probleme, vor allem in West- und Ostflandern. Claudia Van Vooren vom Wasserverkehrsamt betonte in der VRT hierzu: "Auf der Dender kann wegen der starken Strömung nicht gefahren werden und wir geben für die Schiffer auf der Leie und der oberen Schelde Warnungen heraus, dass sie gut aufpassen müssen. Wir setzen zudem Schleusen ein, um maximal Wasser abfließen zu lassen. Dadurch ist auch die Schifffahrt auf dem Kanal Gent - Ostende eingeschränkt."

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