Staatssicherheit warnt vor IS- und Rechtsterror

Jaak Raes (Archivfoto), der Leiter der belgischen Staatssicherheit, hat im Rahmen einer Lesung vor Studenten an der Universität Antwerpen vor weiteren Terroranschlägen gewarnt. Zum einen bleibe die Gefahr von Seiten des IS akut und zum anderen könne es auch zu gewalttätigen Reaktionen aus rechtsradikalen Kreisen kommen.
BELGA/JOURET

Staatssicherheits-Chef Jaak Raes warnte gegenüber den Studenten der Abteilung Sicherheitswissenschaften an der Antwerpener Uni vor „Hurraberichten“, nach denen ein möglicher Rückgang der Zahlen von potentiellen Syrienkämpfern für eine Entspannung sorgen würde: „Hier handelt es sich um eine permanente Dynamik. Ich weiß, dass (Innenminister (A.d.R.)) Jambon unlängst in den Medien verkündete, dass dieser Trend abnimmt, doch ich muss ihn enttäuschen. Wenn wir über einen längeren Zeitraum nachschauen, von November 2011 bis heute, dann bleibt diese Dynamik weiter stabil.“

„IS ist etwas, das uns wach hält. Langfristig müssen wir uns vielleicht auf mehr Anschläge vorbereiten. Das sind keine rosigen Aussichten, dass gebe ich zu“, so Raes weiter. Gleichzeitig warnte der Leiter der belgischen Staatssicherheit aber auch vor möglichen Gegenreaktionen: „Es könnte eine neue Polarisierung möglich werden. Denken Sie an die Pegida-Aufmärsche, denken Sie an gewalttätige Reaktionen von rechtsextremer Seite.“

Demgegenüber dürfe man die Augen nicht verschließen: „Einige Leute missbrauchen sehr gerne das negative Image, das von einigen über die gesamte Moslemgemeinschaft aufgehängt wird, während es sich hier nur um eine kleine Anzahl von Personen handelt, die sich dem Dschihad hingeben.“

Kriminelle Profiteure

Die Staatssicherheit stellt laut Aussagen ihres Leiters aber auch fest, dass einige „alte Bekannte“ aus der Kriminalität bei den Dschihadisten auftauchen: „Schleuser oder Lieferanten von falschen Papieren und Waffenhändler scheinen im Dschihad und in der damit zusammenhängenden Kriegsmaschine eine Zukunft gefunden zu haben.“ Dem könne man nur mit einer guten Zusammenarbeit Herr werden, so Raes abschließend.

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