Deutsche Gewerkschaft kritisiert Entschluß, E-Audi in Belgien zu bauen

Gesamtbetriebsratschef Peter Mosch, das heißt der wichtigste Arbeitnehmervertreter beim deutschen Luxusautohersteller Audi, hat den Entschluss von Audi, die Herstellung seines ersten vollständig elektrisch betriebenen SUV, der Brüsseler Fabrik zuzusprechen und eine eigene Batteriefertigung für Elektrofahrzeuge zu errichten, kritisiert.

"Die Entwicklungskompetenz von Audi liegt an den deutschen Standorten und dort soll sie auch bleiben", wird Mosch in den deutschen Medien (u.a. auf der Webseite des Donaukuriers) zitiert. Auch in Deutschland müsse die Fertigung von E-Fahrzeugen vorangetrieben werden. Eine Produktion, die sich ausschließlich auf die internationalen Standorte konzentriere, dürfe es nicht geben, mahnte Mosch.

Der Audi-Betriebsrat fordert ein klares Bekenntnis des Unternehmens zu den Stammwerken in Deutschland. Die aktuelle Modellrochade sei nur dann gerechtfertigt, wenn dafür eine nachhaltige Auslastung an den Heimatstandorten Ingolstadt und Neckarsulm gewährleistet werde, wird der Audi-Betriebsrat im Donaukurier weiter zitiert.

Audi hatte am gestrigen Mittwoch offiziell verkündet, ab 2018 ein Elektromodell mit einer Autonomie von mehr als 500 Kilometern im Brüsseler Werk in Vorst bauen zu wollen. Um in Brüssel Platz für die Produktion des Elektro-SUV zu schaffen, wird der A1, der bislang dort hergestellt wurde, ab 2018 in Spanien und der Q3 in Ungarn gebaut.

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