Die neuen Schelde-Auen erfüllen ihren Zweck

Die Regenmassen, die in den vergangenen Tagen niedergegangen sind, haben nirgendwo im belgischen Bundesland Flandern für Hochwasser gesorgt. Das bedeutet, dass die Überflutungsgebiete, wie z.B. die kürzlich erst angelegten Schelde-Auen, ihren Nutzen beweisen konnten.

Weite Teile der Schelde sind gezeitenabhängige Gebiete, die bei den derzeitigen starken Regenfronten mit entsprechenden Sturmböen unter Druck stehen. Doch die normalerweise dadurch geltende Hochwassergefahr blieb gebannt, denn es gab nirgendwo Überflutungen in Flandern. Flandern legt(e) im Rahmen des so genannten „Sigmaplans“ künstliche Auen und Überflutungsgebiete an, die die Wassermassen der vergangenen Tage auffangen.

Die zuständige flämische Landesbehörde „Wasserwege und Seekanal“ beobachtet die Lage kontinuierlich und verhindert mit Hilfe der Auen Hochwasser, Überschwemmungen und Behinderungen für die Binnenschifffahrt, bzw. für die Hochseefrachter auf dem Weg über die Schelde in Richtung Antwerpener Hafen. Im Westen der Region ist der Schipdonk-Staudam in Merendree geöffnet worden, um Regenwasser-Überschüsse über den Ableitungskanal aus Richtung Schelde-Zufluss Leise in die Auen zu leiten. In Absprache mit den niederländischen Wasserbehörden wird zudem Wasser über den Schleusenkomplex in Terneuzen abgeleitet.

Vor Gent hingegen wurden die Schleusen geschlossen, um die Innenstadt und die Ortschaft Merelbeke vor Hochwasser zu schützen. Dies alles und die Notpumpen zwischen Leopoldkanal und dem Ableitungskanal der Leie hat sich als Wertvoll erwiesen.

Flandern will aber weiter gehen und die Schutzmaßnahmen ausbauen. Der „Sigmaplan“ sieht vor, in den kommenden Jahren weitere 2.000 ha. Land in Auen umzuwandeln und in Kooperation mit den lokalen Anstrengungen in Städten und Gemeinden sollen weitere Deiche angelegt, bzw. bestehende erhöht und ausgebaut werden.

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