Chaos vor dem Ausländeramt

Die Situation vor dem Ausländeramt in Brüssel ist chaotisch an diesem Montagmorgen. Hunderte Menschen bilden frierend lange Warteschlangen vor dem Amt. Bei der Registrierung neuer Migranten sind Verzögerungen eingetreten, weil es an Aufnahmeplätzen fehlt.

Das Ausländeramt registriert Neuankömmlinge. Die bereits registrierten Personen dürfen sich danach in Aufnahmelager begeben. Dort verbleiben sie, bis über ihren Asylantrag entschieden ist.

"Ich bin gegen 6 Uhr angekommen und zu diesem Zeitpunkt standen hier rund 150 Menschen", erzählt die VRT-Kollegin Marjan Temmerman. "Sie hatten sich in Decken gewickelt und warteten bis die Türen hier um 8 Uhr öffneten."

"Vor einigen Wochen standen hier schon sehr früh vor allem Menschen ohne ein Schreiben mit Termin zur Registrierung. Jetzt warten hier auch Menschen mit einem solchen Schreiben. Das bedeutet, dass sie hier schon einmal gestanden und gewartet haben, um einen Brief mit Registrierungstermin zu bekommen, an dem sie zurückkommen sollten."

"Die Wartezeit beträgt inzwischen rund 15 Tage. 15 Tage lang  müssen sie warten und können dann vielleicht erst in einer Notunterkunft untergebracht werden."

Der Unterschied heute ist auch, dass diejenigen mit einem Einladungsschreiben nicht sicher sind, dass sie heute noch ins Ausländeramt gelassen werden. "Es stehen zu viele Menschen in der Warteschlange. Familien mit Kindern werden vorgelassen, erst dann kommen diejenigen mit einem Einladungsschreiben an die Reihe."

Wenn das Ausländeramt jeden Tag maximal 250 Akten bearbeitet und während so mancher Woche sogar nur 150 Akten pro Tag, bleiben die Türen des Amtes an diesem Tag für die meisten hier wohl geschlossen.

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