Mit dem Fahrrad gegen die Todesstrafe protestiert

An diesem internationalen Tag gegen die Todesstrafe haben rund 100 Radfahrer und Sympathisanten von Amnesty International eine Protesttour entlang der Botschaften von acht Ländern unternommen, die die Todesstrafe noch immer ausführen.

Bei besagten Botschaften handelt es sich um die von China, des Irans, Iraks, Saudiarabiens, der VS, Ägyptens, Pakistans und Japans.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, die die Radtour organisierte, hofft, dass der sinkende Trend bei der Zahl der Exekutionen anhält. 

2015 schafften Madagaskar, Fidschi und Surinam die Todesstrafe ab. Obwohl in diesen Ländern schon seit Jahrzehnten keine Exekutionen mehr durchgeführt werden, wurde diese Möglichkeit nun auch offiziell aus dem Gesetz herausgenommen. Derzeit befinden sich auch Südkorea, Burkina Faso und die Mongolei im Prozess der Abschaffung.

Dennoch ist die Entwicklung hin zu einer Welt ohne Todesstrafe bedroht. In Indonesien mussten sich zum Beispiel im April erstmals seit 2013 sechs Personen wegen einer Drogengeschichte vor ein Todeskommando stellen. Auch Ägypten und Pakistan schlossen sich erneut den Ländern an, in denen die Todesstrafe vollzogen wird.

Lore Van Welden von Amnesty International betonte hierzu: "Der internationale Tag gegen die Todesstrafe ist eine ideale Gelegenehit, um darauf hinzuweisen, dass die Todesstrafe eine grausame und inhumane Strafe ist. Das Risiko, dass ein unschuldiger Mensch hingerichtet wird, besteht immer, denn kein einziges Rechtssystem ist unfehlbar."

"Die Todesstrafe ist zudem kein wirksames Mittel gegen Kriminalität. Es ist noch nirgends nachgewiesen worden, dass die Todesstrafe eine abschreckendere Wirkung als andere Strafen hat."

"Wir fahren an der Botschaft von Japan los, dann fahren wir an den Botschaften von China, den VS, von Iran, Irak, Saudiarabien und auch an der von Pakistan und von Ägypten vorbei. Wir fahren dort mit viel Geklingel vorbei und auf den Bürgersteigen davor werden wir die Zahl der Exekutionen aufschreiben, die dort in diesem Jahr oder im letzten durchgeführt wurden", fügte sie noch im VRT-Radio den heutigen Tag betreffend hinzu.

"Und an einigen Botschaften werden wir schwarze Bänder an die Gitter hängen."

Was die Zahl der ausgeführten Hinrichtungen angeht, führt China übrigens noch vor dem Iran und Saudiarabien die traurige Spitze der "Hinrichtungsländer" an.

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