Krankenpflegerin gesteht 2 Vergiftungen mit Insulin

Eine 32-jährige Krankenpflegerin, die in einem Seniorenheim in Lichtervelde (Westflandern) versucht haben soll, zwei ältere Personen mit hohen Insulindosen zu vergiften, hat gestanden. Das sagt ihr Anwalt.
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Anfang dieses Jahres und vor 2 Jahren hatte jemand versucht, Bewohner des Seniorenheims 't Hof in Lichtervelde mit einer tödlichen Dosis schnell wirkenden Insulins zu vergiften. 

Die Person verabreichte die Spritzen zwei älteren Personen, die gar kein Diabetes hatten und denen deshalb sicherlich kein Insulin gegeben werden durfte.

Eine ehemalige Krankenpflegerin des Altenheims hat jetzt zugegeben, dass sie die Spritzen verabreichte.

Die Anwältin der ehemaligen Pflegerin, Melanie Sevenant, betonte gegenüber der VRT hierzu: "Aus ihrer Sicht tat sie das nur, um den Menschen zu helfen. Eine Stimme hat sie dazu angewiesen. Das war der Fall bei dem Mann, der ihr Opfer wurde. Und  die Frau hat mehrmals gesagt, dass sie sterben wolle. Meine Mandantin hat ihr dabei auch helfen wollen, sagt sie."

Beide älteren Personen haben das überlebt, sind inzwischen aber verstorben. Die Tochter des ersten Opfers ist erleichtert, dass sie nun weiß, wer ihrem Vater das Insulin verabreichte, aber sie will wissen, warum die Frau das tat. Ihm war es nach einer schweren Hüftoperation gerade besser gegangen.

Die Insulinspritze hat ihren Vater derart geschwächt, dass er das Krankenbett nie mehr verlassen konnte. "Seine Lebensqualität wurde gleich Null. Er genoss zwar noch kleine Dinge - unsere Anwesenheit, er verstand noch alles -, aber er hatte natürlich keine Kraft mehr. Und so ist er sehr still zusammengesackt", erzählt die Tochter des Opfers.

Im Jahr 2010 bekam ein Pfleger noch eine lebenslange Haftstrafe, weil er in einem Altenheim in Gent 4 ältere Persnonen mit einer Insulinspritze tötete.

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