Brüssel braucht Hilfe bei Flüchtlingsfrage

Brüssel hat den belgischen Premierminister Charles Michel in der Flüchtlingsfrage um Hilfe gebeten. Zurzeit zelten viele Flüchtlinge vor dem Ausländeramt in Brüssel. Die Situation ist kritisch, sagen die Behörden. Sie wollen, dass das Ausländeramt künftig mehr als 250 Flüchtlinge pro Tag registrieren darf und dass der Dienst auch in anderen Städten Büros zur Registrierung einrichtet.

Belgiens Premier Charles Michel hat inzwischen reagiert: Er schließt nicht aus, dass die Zahl der Registrierungen von Flüchtlingen erhöht werden könne. 250 Anfragen pro Tag sei für ihn keine ideologische Grenze, so Michel. Derzeit gebe es jedoch zu wenig Personal, um die Zahl zu erhöhen.

Der Staatssekretär für Asyl und Einwanderung, Theo Francken, hat vor ein paar Tagen eindeutig gesagt, dass mehr als 250 Anfragen keinesfalls behandelt werden könnten.

Die Regierung hat an diesem Freitag nichts hierzu beschlossen. Nun soll erst einmal eine Lösung für die Unterkünfte gefunden werden.

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen stellt unterdessen Zelte im Park vor dem Ausländeramt auf, in dem jeden Tag also vorerst weiterhin nur 250 Asylbewerber eingetragen werden können. Die Flüchtlingsschlangen sind jedoch viel länger, so dass viele Menschen auf der Straße oder im Park schlafen müssten. Deshalb stelle man nun Zelte dort auf, heißt es bei Ärzte ohne Grenzen.

Außerdem fahren ein Dutzend Autos und vier Lkw von 25 flämischen Städten aus in Richtung Calais, um dort Hilfsgüter abzugeben. Der Konvoi ist eine Initiative der Facebook-Gruppe 'We gaan naar Calais en we nemen mee'.

Ehrenamtliche Mitarbeiter sammeln Zelte, Schlafsäcke, Hausrat und Nahrungsmittelpakete für die Flüchtlinge dort. Bei den Organisatoren heißt es, dass die Initiative sehr schnell "an Fahrt gewonnen habe".

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