Hunderte Flüchtlinge vom Ausländeramt wieder weggeschickt

Rund 700 Flüchtlinge haben sich an diesem Montagmorgen vor dem Ausländeramt in Brüssel eingefunden. Das ist sehr viel mehr als die Behörde an einem einzigen Tag bearbeiten kann.

Der Ansturm auf das Ausländeramt nimmt stets weiter zu. Zahlreiche Menschen hätten am Montagmorgen vor dem Amt Schlange gestanden, um sich beim Ausländeramt zu melden, sagt die Polizei. Einige Beamte teilten die Warteschlangen nach Gruppen auf. Familien, Frauen und Kinder hatten Vorrang.

Das Ausländeramt kann nur rund 250 Akten am Tag bearbeiten, so dass viele Menschen wieder weggeschickt wurden. Ihnen wurde mitgeteilt, dass sie es am Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag erneut versuchen sollen.

Letzte Woche hatte der Flüchtlingsstrom in Belgien einen neuen Höhepunkt erreicht. Erstmals war es dem Ausländeramt nicht gelungen, den Rückstand der Akten von Anfang der Woche aufzuarbeiten. Dadurch musste die Behörde jeden Tag Menschen abweisen.

Bereits vor 8 Uhr hatte sich auch an diesem Montagmorgen eine lange Schlange vor dem Ausländeramt gebildet. Insgesamt standen rund 1.000 Menschen in der Schlange. Unter den Wartenden waren auch Menschen, die zu einem Folgegespräch eingeladen wurden und Familienmitglieder oder Freunde, die mitwarteten.

An morgigen Dienstag, 1. September, sollen vier zusätzliche Beamte das Team des Ausländeramtes in den Wartesälen unterstützen. Beim Ministerrat, letzten Freitag, wurde noch eine Verstärkung von 60 bis 70 neuen Kräften zugesagt. Geplant ist, dass ein Großteil darunter am Empfang eingesetzt wird. Die zusätzlichen Arbeitskräfte müssen aber zunächst einmal eingestellt und eingearbeitet werden und sind daher noch nicht unmittelbar einsetzbar.

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