Protest gegen russische Einreiseverbote

Nicht nur Guy Verhofstadt (Foto), Fraktionssprecher der Liberalen im Europaparlament, darf nicht mehr nach Russland. Auch der EU-Abgeordnete Marc Demesmaeker von der N-VA ist einer der 89 Europäer, die jetzt auf der “Schwarzen Liste” des Kremls stehen.

Besonders das Verbot für Verhofstadt sei aber inakzeptabel, erklärte Belgiens Außenminister Didier Reynders. Immerhin handele es sich um einen ehemaligen Regierungschef.

Reynders hat seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow bereits ein Protestschreiben zukommen lassen. Der belgische Regierungschef Charles Michel hat seinerseits die russischen Behörden darum gebeten, ihre Entscheidung zu überdenken.

Die Einreiseverbote sind eine Reaktion auf die EU-Sanktionen gegen Russland nach der Annexion der Krim. Der liberale Verhofstadt ist in den Augen von Vladimir Putin gleich in zweierlei Hinsicht ein rotes Tuch: Erstens, weil er die pro-europäischen Kräfte in der Ukraine unterstützt hat und zweitens, weil er in seiner Funktion als Fraktionssprecher im EU-Parlament regelmäßig nach Moskau reist, um dort die Opposition, insbesondere die Putin-kritische liberale Partei, zu unterstützen.

Verhofstadt ist schockiert über die Entscheidung Moskaus: Russland entwickle sich unter Putin immer mehr zu einem totalitären Staat, sagte er. Demokraten werde der Zugang nach Russland verwehrt, Leute wie Sepp Blatter und Marine Le Pen würden in Moskau hingegen mit offenen Armen empfangen, bedauert Verhofstadt. (Quelle: brf)

Meist gelesen auf VRT Nachrichten