1/3 aller Zugverbindungen gestrichen

Infolge des Streiks der unabhängigen Lokführergewerkschaft SACT ist am Donnerstag etwa ein Drittel aller Zugverbindungen gestrichen worden. Der Streik hat auch zu Verkehrsproblemen auf der Straße geführt. Laut der belgischen Bahn ist kein Landesteil von den Folgen des Bahnstreiks verschont geblieben.

"Die Lage ist von Stellplatz zu Stellplatz verschieden", meldet der Sprecher der belgischen Bahn: "Ein Teil der Lokführer haben ihren Dienst aufgenommen."

Im Laufe des Tages ist mit Veränderungen auf dem Bahnnetz zu rechnen. Die NMBS sucht nach Lösungen, um so viele Züge wie möglich einzusetzen.

In Flanden trifft der Lokführerstreik insbesondere Westflandern und Limburg. In Oostende, Brügge, Kortrijk und in Hasselt war der Zugverkehr erheblich gestört, da die Mehrheit der Lokführer dem Streikaufruf gefolgt war.

Auf den Achsen Brüssel-Lüttich und Brüssel-Namur-Luxemburg fahren nur 40 bis 50 % der Züge.

Die SACT vertritt etwa ein Drittel der 3.800 Lokführer und ist überwiegend im französischsprachigen Landesteil aktiv. Mit dem Streik will die SACT bessere Prämien und Arbeitsbedingungen, u. a. eine Anpassung der Lohntarife nach 12 anstatt 18 Dienstjahren.

Der Streik dauert bis Freitagmorgen 3 Uhr.

Benchmarking: belgische Bahn weniger effizient als Betriebe im Ausland

Aus einer Benchmarking-Studie im Auftrag der NMBS geht hervor, dass die belgische Bahn weniger effizient arbeitet als ausländische Bahngesellschaften.

Die NMBS bezieht rund 30 % weniger Einkommen aus dem Fahrkartenverkauf. Vor allem weil der Fahrkartenpreis in Belgien günstiger ist und viele Passagiere ermässigt oder umsonst fahren dürfen. In Belgien kostet der Bahnkilometer durchschnittlich 6,4 Euro gegenüber 9,7 Euro im Ausland.

Andererseits lasten auf der belgischen Bahn höhere Ausgaben, weil das Fahrmaterial hierzulande bedeutend älter ist. Pro Kilometer kostet der Service der NMBS 17 Eurocent gegenüber 15 Eurocent pro Kilometer in den anderen Ländern.

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