Die EU will, dass Belgien 1.364 Flüchtlinge aufnimmt

Europa bittet Belgien darum, in den kommenden beiden Jahren 1.364 Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea aufzunehmen. Dabei handelt es sich vornehmlich um Flüchtlinge, die in Booten über dem Mittelmeer in Richtung Italien und Griechenland gekommen sind. Die EU will diesen beiden Ländern in der Flüchtlingsfrage auf diesem Wege helfen.

Das ist angesichts von sich fast täglich auf dem Mittelmeer abspielenden Flüchtlingsdramen das erste Mal, dass die Europäische Kommission einen Plan vorlegt, der konkret um die Solidarität der EU-Mitgliedsländer bittet. Die Union soll damit den Ländern zur Seite stehen, die an den EU-Außengrenzen stetig mit dem Flüchtlings- und Zuwanderungsproblem konfrontiert sind. Die Kommission schlägt vor, dass die Unionsmitglieder in den kommenden beiden Jahren 40.000 Flüchtlinge zusätzlich auffangen.

Belgien soll in diesem Zusammenhang laut vorgeschlagenem Verteilerschlüssel 3,41 % dieser Flüchtlingszahl aufnahmen: 818 Flüchtlinge aus Italien und 564 aus Griechenland. Dabei handelt es sich um Einwanderer aus dem Bürgerkriegsland Syrien und aus der afrikanischen Diktatur Eritrea. Die Tatsache, dass verschiedene EU-Länder gebeten werden, diese Flüchtlinge aufzunehmen, stellt für die Betroffenen allerdings keine wirkliche Sicherheit dar. Sie müssen trotzdem in jenen Ländern, die sie aufnehmen, einen Antrag auf Asyl oder dauerhaftes Bleiberecht stellen.

Daneben sieht der EU-Flüchtlingsplan auch die Aufnahme weiterer Flüchtlinge vor und zwar von solchen Menschen, die in so genannten „Drittländern“ in Flüchtlingslagern der Vereinten Nationen leben. Das betrifft rund 20.000 Flüchtlinge, von denen Belgien eine Quote von 2,45 %, also 490 Personen, zugewiesen bekommt.

Asylanträge steigen wieder an

Im laufenden Monat Mai ist die Zahl der Asylanträge in Belgien auffallend angestiegen. Im Vergleich mit dem Monat Mai im vergangenen Jahr nahm diese Zahl (1.000) um über 50 % zu, wie der für Asyl und Einwanderung zuständige Staatssekretär Theo Francken (Foto) gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion angab:

„Seit die Sommersaison echt begonnen hat, kommen die Bootflüchtlinge massiv herüber und demnach auch nach Belgien, wo ein deutlicher Anstieg um 25 % festzustellen ist. Derzeit sind es schon 1.500 und sie können in Brüssel nur noch drei Tage lang um Asyl bitten. Bis dahin werden es wohl 1.750 sein, worunter auffallend viele Eritreer sind und besonders viele Somalier. Von dort her kamen alleine in diesem Monat 310 Anträge. Das ist immens hoch.“

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