Türken demonstrierten gegen Armenien-Gedenken

Am Samstagnachmittag haben zwischen 1.000 und 1.500 Türken (Archivfoto) in der Nähe des Brüsseler Nordbahnhofs gegen die Tatsache demonstriert, dass die internationale Gemeinschaft den Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren anerkennt. Sie wollen den Begriff „Armenischer Völkermord“ nicht akzeptieren.

1915 verübte die Türkei einen Völkermord an den Armeniern, mit denen sie eigentlich im damaligen Ottomanischen Reich zusammenlebten. In den letzten Jahren und nicht zuletzt aktuell zum 100. Jahrestag des Ereignisses, wird dieser Völkermord von stets mehr Ländern offiziell anerkannt und als solcher bezeichnet. Doch die Türken sind damit nicht einverstanden. Sie weisen diesen Völkermord zurück und wollen nicht länger in dieser Hinsicht als Bösewichte gelten.

Dazu kamen am Samstagnachmittag mehr als 1.000 Türken vor dem Nordbahnhof in Brüssel zusammen. Den Brüsseler Türken schlossen sich Landsleute, die mit Bussen aus allen Landesteilen Belgiens angereist waren, an. Sie forderten eine ehrliche historische Untersuchung dieses Kapitels der türkischen Geschichte und griffen die ihrer Ansicht nach „internationale politische Manipulation“ in diesem Zusammenhang an. Nicht zuletzt verlangten sie den Abbau der jüngst in den Brüsseler Ortsteilen Jette und Etterbeek eingeweihten Mahnmale dazu.

Um die Genehmigung für diese Demonstration wurde in Brüssel lange diskutiert. Der Bürgermeister des Stadtteils Schaarbeek, Bernard Cerfayt (FDF) hatte nichts in der Hand, die türkische Demonstration zu verbieten. Yvan Mayeur (PS), der Bürgermeister von Brüssel-Stadt hingegen, untersagte die Veranstaltung auf dem Gebiet der Innenstadt in der belgischen Hauptstadt.

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