Aachen fordert die Stilllegung von Tihange

Der Aachener Stadtrat hat in der vergangenen Woche in einer einstimmig verabschiedeten Resolution die Abschaltung des 60 Kilometer entfernten Kernkraftwerks im belgischen Tihange bei Huy in der Provinz Lüttich gefordert. Diese Resolution soll die NRW-Landes- und die deutsche Bundesregierung dazu bringen, in dieser Frage aktiv zu werden.

„Tihange stellt für Aachen und die Umgebung eine ernste Gefahr dar. Bei größeren Unfällen könnten kilometerweit Mensch und Umwelt durch radioaktive Kontamination belastet, die gesamte Region unbewohnbar werden“, heißt es in der Aachener Resolution.

Der Stadtrat habe die nordrhein-westfälische Landesregierung und die deutsche Bundesregierung „dringend“ aufgefordert, sich für eine „unverzügliche und dauerhafte Abschaltung des Kernkraftwerkes Tihange einzusetzen“, teilte die Stadt am Donnerstag mit.

Bund und Land sollten Katastrophenschutzkonzepte für die Gesamte Euregio Maas-Rhein erarbeiten, hieß es in der Resolution weiter. Erst vor kurzem seien Tausende neuer Haarrisse im maroden Reaktorblock Tihange 2 gefunden worden.

Auch das Behältermaterial weise eine unerwartete Brüchigkeit auf. Der Stadtrat appellierte auch an die belgische Regierung, die Betriebsgenehmigung für das Kernkraftwerk zurückzunehmen. Die Laufzeit war zuletzt noch einmal um zehn Jahre verlängert worden.

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