Diplome: Benelux einigt sich auf Anerkennung

Belgien, die Niederlande und Luxemburg haben vereinbart, gegenseitig in Zukunft jeweils das Niveau ihrer Hochschul-Diplome anzuerkennen. Die zuständigen Minister haben am Dienstag gemeinsam ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Damit sollen Hindernisse bei der Suche nach Ausbildungs-, Studien- oder Arbeitsplätzen abgebaut werden.

Die Benelux-Länder mögen bereits seit Jahrzehnten in den verschiedensten Bereichen eng mit einander verbunden sein, doch eine gegenseitige automatische Ankernennung der Diplome im Hochschulbereich stand bisher noch aus. Kandidaten, die bisher in einem der anderen Benelux-Länder arbeiten oder studieren wollten, mussten bislang monatelang andauernde Anerkennungsverfahren durchlaufen, die im Extremfall auch noch hunderte Euro kosteten. Das jetzt getroffene Abkommen soll solche Hindernisse weitgehend abbauen, auch wenn weiter die Möglichkeit besteht, dass im jeweils anderen Land die Inhalte von Abschlüssen, Diplomen oder Ausbildungen noch geprüft werden können.

Die für den Hochschulbereich zuständigen Bildungsminister der Benelux-Länder Hilde Crevits (Flandern - kl. Foto), Jean-Claude Marcourt (Französische Gemeinschaft Belgiens), Harald Mollers (Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens), Jet Bussemaker (Niederlande) und Marc Hansen (Luxemburg) sorgten damit am Dienstag für eine Premiere innerhalb des Bildungswesens in der Europäischen Union und legten Wert auf die Feststellung, man werde der Qualität der Ausbildung der jeweils anderen Länder und Regionen das nötige Vertrauen entgegenbringen.

Für das belgische Bundesland Flandern ändert sich eigentlich in diesem Bereich nicht viel, denn mit den Niederlanden und mit den anderen Ländern und Regionen in Belgien wurden bereits entsprechende Abmachungen getroffen. Jetzt wurden diese durch die Partnerschaft mit Luxemburg noch ergänzt. Flanderns Bildungsministerin Hilde Crevits (CD&V) hofft, dass diese Zusammenarbeit weiter vertieft wird. Sie will jetzt daran arbeiten, dass das Abkommen, das in erster Linie Master- oder Bachelor-Diplome betrifft, in Zukunft auch auf den höheren Berufsschulbereich ausgeweitet wird.

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