B-Fast kehrte enttäuscht aus Nepal zurück
Das B-Fast-Team der belgischen Armee ist dazu ausgebildet, Menschen nach Katastrophen in den Trümmern von Gebäuden zu suchen und diese zu retten. Doch dazu kam es nicht, denn das Team war zu spät vor Ort im Erdbebengebiet in Nepal. Durch die Überlastung am teilweise zerstörten Flughafen von Katmandu musste deren Maschine nach Indien ausweichen und kam erst Tage danach in Nepal an. Doch dort wurde das belgische Rettungsteam nicht mehr gebraucht und von den nepalesischen Behörden zur Untätigkeit verurteilt.
Doch woran lag das? War die Aktion schlecht geplant? Waren die Befehle zu diesem Auftrag zu spät erteilt worden? Bundesaußenminister Didier Reynders (MR) muss sich für dieses Desaster, das immerhin 300.000 € gekostet hat, in einer Fragestunde vor dem belgischen Bundesparlament verantworten. Inzwischen blieben die Mitglieder des Nepal-Teams von B-Fast mit ihrer Enttäuschung nicht hinter dem Berg.
Der Krankenpfleger Tom Staes (kl. Foto) sagte gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion nach seiner Rückkehr, dass die Team-Mitglieder sauer sind: „Vieles ist da falsch gelaufen. Ich glaube, dass schon in der Beschlussphase zu lange gewartet worden ist, um grünes Licht für den Abflug zu geben. Dadurch verliert man im Rahmen seines Vorhabens im bereich ‚urban search an rescue‘ schon wichtige Zeit, um noch Menschen lebend aus den Trümmern bergen zu können. Der Beschlüsse fallen auf politischer Ebene mit dem Planungskabinett, dem Komitee von B-Fast. Da haben wir als Nothelfer wenig bei zu sagen.“
Kein Feldldzarett dabei
Das B-Fast-Team hatte zwar Hilfsgüter mit nach Nepal genommen, was den vor Ort aktiven Rettungsteams und Organisationen zur Verfügung gestellt wurde und im Erdbebengebiet blieb, doch ein Feldlazarett war nicht dabei. Deshalb konnte auch die medizinische Einheit des B-Fast-Teams in Nepal nicht wirklich helfen.
Noch immer ein Belgier vermisst
Auch rund zwei Wochen nach dem schweren Erdbeben in Nepal fehlt von einem 24 Jahre alten Belgier noch jedes Lebenszeichen. Aus Familienkreisen des Lüttichers war zu erfahren, dass dieser am Tag des Erdbebens zum letzten Mal gesehen worden sei. Offenbar wollen sich Familienmitglieder des Lüttichers jetzt selbst auf den Weg machen, um sich im Erdbebengebiet auf die Suche zu begeben. Die Mutter des Vermissten steht dazu in engem Kontakt mit dem Außenministerium in Brüssel.