Hat Belgien eine zu hohe Rechtsanwaltsdichte?
Der flämische Rechtsanwalt Jan Dijk, der auch im Disziplinarausschuss der Anwaltskammer sitzt, plädiert dafür, dass die Zahl der Anwälte in unserem Land, die sich in den vergangenen 25 Jahren quasi verdoppelt hat, eingeschränkt wird. Gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion sagte Dijk:
„Man sollte den Zugang zu diesem Beruf erschweren oder dafür sorgen, dass die Universitäten nicht so viele Diplome ausstellen. Ich stehe mit diesem Vorschlag nicht alleine da. Vor einiger Zeit sprangen einige Universitäten selbst in diese Bresche und waren der Ansicht, dass man hier wieder mehr auf Qualität und nicht mehr auf Quantität setzen sollte. Man sollte auch das Anwaltspraktikum schwieriger gestalten, damit nicht jeder nach drei Jahren Probezeit im Praktikum automatisch eine eigene Kanzlei aufmachen kann.“
Rechtsanwalt Dijk befürchtet, dass es in Belgien in absehbarer Zeit zu einer Art „Prozesskultur“, wie in den USA kommen werde, wenn die Pro-Kopfzahl der Anwälte weiter so ansteigt. Mit weiter jährlich rund 2.200 Abschlüssen eines Jurastudiums stehe eine regelrechte „Anwaltsexplosion“ bevor, sagte Jan Dijk gegenüber der flämischen Tageszeitung Het Nieuwsblad. Hier plädierte er für einen Numerus Clausus für das Jurastudium in Belgien.