Krankenhaus-Reformpläne vorgestellt

Jedes vierte Krankenhaus in Belgien steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Um das Problem zu entschärfen, hat die zuständige Gesundheitsministerin Maggie De Block (Foto) einen Reformplan vorgestellt. So sollen die Krankenhäuser enger zusammenarbeiten und ihre Angebote begrenzen.

Ein halbes Jahr lang hat Gesundheitsministerin Maggie De Block, ein flämische Liberale, die Lage sondiert. Jetzt hat sie ihre Reformpläne vorgestellt. Künftig soll es in Belgien nur noch drei Arten von Krankenhäusern geben: die kleinen Kliniken, die spezialisierten Einrichtungen und die Universitätskrankenhäuser.

Um wirtschaftlich rentabel zu werden, sollen kleinere Einrichtungen nur noch Standardeingriffe durchführen. Außerdem müssen sie mit größeren Krankenhäusern in der Region kooperieren, die sich auf einige Spezialgebiete konzentrieren sollen. Das Ziel: bessere und günstigere Dienstleistungen für Krankenhäuser und Patienten. Durch mehr Zusammenarbeit können Krankenhäuser sich Investitionen teilen – etwa für medizinisches Gerät, teure Computerprogramme und Medikamente, erklärte Maggie De Block.

Standardeingriffe wie Blinddarm-OPs sollen in allen Krankenhäusern des Landes nach den Plänen der Open VLD-Ministerin gleich teuer sein. Die Rechnung für den Patienten soll transparenter werden. Vorbild ist eine ähnliche Reform in Dänemark. Insgesamt soll der Umbau des belgischen Gesundheitssystems zehn Jahre dauern. Die Reaktionen der Krankenhäuser auf die Pläne von Maggie De Block sind bislang positiv. (Quelle: brf.be)

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