Kind stirbt in der Klinik: Anästhesist kam zu spät

Die Staatsanwaltschaft Brüssel hat Ermittlungen gegen die Sankt-Lukas-Klinik aufgenommen. Die Ermittlungen betreffen den Tod eines dreijährigen Kindes am Samstag. Offenbar hat das Krankenhauspersonal zu spät mit einer Behandlung begonnen, weil der Narkosearzt zu spät zugegen war.
Nicolas Maeterlinck

Verschiedenen Medienberichten zufolge soll das drei Jahre alte Mädchen bereits am Freitag von den Eltern ins die Brüsseler Sankt-Lukas-Klinik eingeliefert worden sein. Das Kind litt unter hohem Fieber und hatte wohl Blut im Urin. Die Ärzte in der Notaufnahme waren offenbar rasch zu der Ansicht gekommen, dass das Kind eine Bluttransfusion braucht.

Da am Freitagabend allerdings kein Anästhesist zugegen gewesen sein soll, wurde dieser Vorgang auf Samstagmorgen verschoben. Doch der erforderliche Narkosearzt war am Samstag erst gegen Mittag in der Klinik. Das Kind aber war bereits vorher gestorben, weil zu allem Überfluss auch noch der Defibrillator der Klinik funktionsunfähig war.

Noch am Samstag hatten die Eltern des Kindes einen Anwalt aufgesucht. Dieser reichte Klage wegen unterlassener Hilfeleistung ein, gab aber an, dass die Eltern keinen Schadensersatz einklagen wollen. Sie verlangen vielmehr Klarheit über den Vorgang, damit so etwas in Zukunft nicht mehr geschehen kann. Die Brüsseler Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen aufgenommen. Eine Autopsie der Leiche soll mehr Aufschluss bringen.

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