Polizei-Praktikant mit radikalen Standpunkten
Das Praktikum des jungen Polizeianwärters sollte in dem Kommissariat stattfinden, das direkt der Führung um Polizeichefin Catherine De Bolle (kl. Foto) zuarbeitet. Doch schon nach kurzer Zeit fiel den Beamten auf, dass sich der Praktikant recht seltsam verhielt, wie Gert Cockx von der Polizeigewerkschaft NSPV gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion angab:
„Der junge Mann ist seinen Kollegen schon nach wenigen Tagen aufgefallen, da er allerlei Fragen bezüglich der Sicherheit der Abteilung, in der er tätig war, und zur vorhandenen Bewaffnung stellte. Daraufhin stellten sich einige die Frage, was hat der Mann für Absichten?“
Daraufhin haben einige Kollegen das Facebook-Profil des Praktikanten unter die Lupe genommen und festgestellt, dass dieser mit extremem Gedankengut sympathisierte: „In der Tat haben wir selbst, u.a. in den sozialen Netzwerken, wie Facebook, nachgeschaut, der diese Person ist. Dort bezeugte er offen seine Sympathie für Organisationen, wie der IS, und dann haben wir verstanden, dass wir vermutlich den falschen Mann für den falschen Job rekrutiert hatten.“
Probleme bei der Rekrutierung?
Nach den offiziellen Angaben der Führung der Bundespolizei habe der Mann keine sensible Daten kopieren können, auch wenn er viele Fotos mit seinen Mobiltelefon gemacht hatte. Die Staatsanwaltschaft beschloss ihrerseits, gegen den Mann nicht zu ermitteln. Nach Ansicht der Polizeigewerkschaften liegt allerdings bei der Polizei einiges im Argen, wenn es um das Screening bei Rekrutierungen geht. Ein ähnliches Problem hatte kürzlich erst die belgische Armee. Dort wurde ein Mann ausgebildet, der später desertierte, um sich einer islamistischen Terrorgruppe anzuschließen.