Abbau von Fettsäuren ist mögliche neue Piste bei Behandlung von Krebs

Forscher des Flämischen Instituts für Biotechnologie und der KULöwen haben einen wichtigen Fortschritt bei der Behandlung von Krebs gemacht. Sie haben herausgefunden, dass Fettsäuren für die Bildung neuer Blutgefäße nötig sind. Krebstumore brauchen diese Blutgefäße, um zu wachsen.
ASTIER / BSIP

Eine der Behandlungsmethoden von Krebs sind die so genannten antiangiogenen Therapien oder Therapien, die die Bildung von neuen Blutgefäßen durch Krebszellen verhindern.

Krebszellen sind Zellen, die unkontrolliert wachsen. Für dieses Wachstum haben sie Nährstoffe nötig, die über das Blut zugeführt werden. Krebszellen produzieren deshalb Eiweiße, die die Bildung von Blutgefäßen stimulieren.

Die heutigen antiangiogenen Therapien konzentrieren sich auf die Eiweiße, aber diese Behandlungen sind nicht optimal, weil die Krebszelle einen Ausweg sucht und einen anderen "angiogenen Faktor" produziert.

Die Forscher Peter Carmeliet und Sarah-Maria Fendt (KU Löwen/VIB) haben jetzt eine neue Strategie entdeckt, um die Bildung von Blutgefäßen zu verhindern. "Entgegen aller Erwartungen scheint es, dass der Abbau von Fettsäuren für die Bildung neuer Blutgefäße wichtig ist. Um die Verbrennung von Fettsäuren in den so genannten Endothelzellen zu verhindern, werden die Zellen ausgehungert und wird ihre Teilung und damit also die Bildung neuer Blutgefäße verhindert.

Wenn man die Bildung der Fettsäuren abblocken kann, könne man Krebs zielgerichteter behandeln, sagen die Forscher.

Peter Carmeliet, Professor an der KULöwen, betonte im VRT-Radio am Donnerstagmorgen: "Jede Form von Krebs hat Sauerstoff und Zucker nötig. Sie brauchen deshalb die Blutgefäße und müssen das Wachstum der Blutgefäße stimulieren. Wenn es uns gelingt, das abzublocken, können wir auch mehrere Krebsarten behandeln."

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