Opferfest: Flanderns Kommunen fordern Lösung

Die Vereinigung der Städte und Gemeinden in Flandern (VVSG) fordern dringend eine Lösung für die Schlachtungen im Rahmen des islamischen Opferfestes. Flanderns Landesminister für Tierschutz, Ben Weyts (N-VA) will das Schächten während des zeitlich begrenzten Schlachtens vor dem Fest nicht mehr zulassen. Die Kommunen jedoch sind besorgt, denn die glauben, dass darunter die lokale Zusammenarbeit mit den moslemischen Gemeinschaften leiden wird.

Das islamische Opferfest findet dieses Jahr vom 23. bis zum 25. September statt. Dieses Fest ist für die Moslems ein besonders wichtiges religiöses Fest. Genau wie die Juden wünschen auch die Moslems, ihr Vieh aus religiösen Gründen schächten, also nicht betäubt schlachten zu dürfen. Eine entsprechende europäische Richtlinie zum Tierschutz schreibt seit 2009 vor, dass dieses Schächten in Schlachthöfen vorgenommen werden muss.

Doch durch einen Kapazitätsmangel in den regulären Schlachthöfen in unserem Land lässt die belgische Bundesregierung im Vorfeld des islamischen Opferfestes vorübergehend zusätzliche Schlachtmöglichkeiten zu. Im belgischen Bundesland Flandern wurden im Zeitraum 2009 bis 2014 rund 30 solcher Schlachtplätze eingerichtet und offiziell zugelassen. Dort konnten die Moslems unter tierärztlicher Aufsicht ihre zum Opfern vorgesehenen Schafe schlachten.

Doch die flämische Landesregierung will auf Initiative von Tierschutzminister Weyts diese Schlachtplätze nicht mehr zulassen, was der Verband der Städte und Gemeinden in Flandern (VVSG) mit Sorge betrachtet. In einem entsprechenden Rundschreiben heißt es: „Das Vorhaben von Minister Weyts (…), unbetäubtes Schlachten an zeitlich befristeten Schlachtplätzen nicht mehr zuzulassen, sorgt bei den moslemischen Gemeinschaften für Unruhe.“ Die Kommunen selbst befürchten, dass dieses Problem die gute lokale Zusammenarbeit und das Verständnis zwischen Städten und Gemeinschaften sowie den Moslems stören wird.

"Verhandlungen laufen"

Der VVSG wurde Ende Dezember 2014 davon unterrichtet, dass bis zum 1. März 2015 Klarheit zu diesem Problem herrschen werde. Der Kommunalverband hofft, dass dies rasch zu Lösungen führen wird. Landesminister Weyts, der derzeit mit den moslemischen Gemeinschaften in Flandern diesbezüglich in Verhandlung steht, gab vor einigen Wochen im Landesparlament an, dass er die laufenden Verhandlungen nicht in Schwierigkeiten bringen wolle, in dem er im Vorfeld schon Inhalte eines Abkommens veröffentliche.

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