Fachärzte bevorzugen Einzelzimmer-Patienten

Da Fachärzte bei Patienten von Zwei- oder Mehrbettzimmern seit 2013 keine zusätzlichen Honorare mehr erheben dürfen, scheinen Patienten von Einzelzimmern von den Ärzten bevorzugt zu werden. Einzelzimmer kosten meist fünf Mal so viel wie Zweibettzimmer. Das berichtet die Wirtschaftszeitung ‚De Tijd‘ in ihrer Wochenendausgabe.
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Bei den Versicherungsgesellschaften, die eine Krankenhauskostenversicherung anbieten, sind in letzter Zeit immer mehr Klagen von Patienten eingegangen, die dazu gedrängt worden waren, ein Einzelzimmer zu wählen. Dabei kostet in belgischen Krankenhäusern ein Einzelzimmer bis zu fünf Mal mehr als ein Zwei- oder Mehrbettzimmer.

„Wir stellen immer öfters fest, dass renommierte Fachärzte Operationen bei Patienten in Mehrbettzimmern ihren Assistenzärzten überlassen“, so Ellen De Vleeschouwer von AG Insurance. Ähnliches meldet auch Marktführer DKV: „Immer mehr Ärzte verweigern den Eingriff, wenn sie kein Zusatzhonorar berechnen können.“

Auch die Christliche Krankenkasse, bei der 1,4 Millionen Belgier ein solche Krankenhauskostenversicherung haben, stellen fest, dass immer mehr Patienten gezwungen werden, sich für ein Einzelzimmer zu „entscheiden“, wenn sie von einem Facharzt ihrer Wahl behandelt werden wollen.

Der Trend zum Einbettzimmer ist demnach auch bei den Krankenhäusern zu beobachten. Bei Renovierungen werden immer mehr Mehrbettzimmer in Einzelzimmer umgewandelt. Eine Zunahme der Entwicklung wird der Tatsache zugeschrieben, dass etwa die Hälfte aller Krankenhäuser des Landes defizitär arbeitet.

2013 kostete eine Aufnahme in einem Einzelbettzimmer im Schnitt 1.391 Euro und in einem Mehrbettzimmer nur 281 Euro.

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