Häusliche Gewalt endet auch in Belgien oft tödlich

Häusliche Gewalt ist auch bei uns in Belgien ein latentes Problem. Statistiken zufolge kamen 2013 alleine in unserem Land 162 Menschen durch Partnergewalt ums Leben. Im gleichen Jahr registrierte die belgische Polizei rund 39.000 Anzeigen nach häuslicher Gewalt.
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Statistisch gesehen sterben in Belgien mehr Menschen durch Partnergewalt, als zum Beispiel in Spanien oder in Frankreich, wie Marijke Weewauters von Interföderalen Zentrum für Chancengleichheit zu diesem Thema in einer Anhörung vor dem Senat, der Zweiten Kammer im belgischen Bundesparlament, sagte. 162 Tote in einem Jahr und weit mehr als 39.000 Anzeigen nach Partnergewalt seien aber wohl nur die Spitze des Eisbergs, denn die allermeisten Fälle von Gewalt in den eigenen vier Wänden und in der eigenen Familie würden niemals ans Tageslicht kommen.

Überdies, so Weewauters, würden die Opfer von häuslicher Gewalt Übergriffe gegen ihre Person nur sehr spät bei der Polizei anzeigen oder bei entsprechenden Zentren melden. Im Schnitt erst nach rund 35 Vorfällen. Oft trauen sich die Opfer erst zur Polizei zu gehen, wenn ihr eigenes Leben in Gefahr ist oder wenn sich die Täter auch an den Kindern im Haushalt vergreifen. In drei von fünf Fällen von häuslicher Gewalt werden Kinder Zeuge der Vorfälle oder sind ebenfalls Opfer davon.

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