Flandern: Armut verdoppelt sich in nur vier Jahren

Innerhalb von nur vier Jahren hat sich die Zahl der Flamen, die bei dem einen oder anderen Armutsverband um Hilfe bitten, verdoppelt. Ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht. Die Armutsverbände befürchten, dass die Sparmaßnahmen der belgischen Bundesregierung für einen noch größeren Zulauf von Hilfesuchenden bringen werden.

2011 hatten sich rund 5.600 Flamen an einen der Armutsverbände gewandt, um dort nach Lösungen für Finanz- und anderen Problemen zu suchen. Dieses Jahr stieg die Zahl der dort Hilfesuchenden auf knapp 11.000 Personen, wie die flämische Tageszeitung Het Nieuwsblad auf Basis von Schätzungen der Armutsverbände am Heiligen Abend meldet.

Besonders auffallend ist dabei, dass sich stets mehr Personen und Familien aus der Mittelschicht an solche Verbände wenden. Frederic Vanhauwaert vom flämischen Netzwerk gegen Armut sagte gegenüber Het Nieuwsblad, dass Menschen aus der Mittelschicht schneller den Weg zu den Armutsverbänden gehen, als vergleichsweise Personen aus sozial schwachen Kreisen.

Vanhauwaert geht davon aus, dass sich die Armutsverbände auf einen noch größeren Zulauf von Hilfesuchenden einrichten müssen; Gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion sagte er:  „Sobald die Sparmaßnahmen der flämischen Landes- und der belgischen Bundesregierung greifen werden, müssen wir unser System auf noch mehr Menschen umstellen.“

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