Bis 67 J. arbeiten? Nur jeder 20. Belgier sagt ja.

Gerade jetzt, wo die neue rechtsliberale Regierung das Rentenalter auf 67 Jahre hochfahren will, geht aus einer Umfrage bei 4.000 belgischen Arbeiternehmern hervor, dass nur jeder 20. heute bereit ist, bis 67 Jahre zu arbeiten.

Obwohl das gesetzliche Pensionsalter in Belgien bei 65 Jahren liegt, geht der Belgier mit durchschnittlich 59,5 Jahren in Rente.

 

Aus der Umfrage, die der Europäische Sozialfonds Flandern bei 4.000 belgischen Lohn- und Gehaltsempfängern ausführen ließ, geht auch hervor, dass insbesonders gering qualifizierte Arbeitnehmer und Frauen weniger bereit sind, länger zu arbeiten.

Nur jede siebte Frau erklärt sich beispielsweise einverstanden, bis wenigstens 65 Jahre zu arbeiten, wohingegen bei den Männern jeder vierte Mann dazu bereit wäre. Im Allgemeinen gilt: Je älter ein Arbeitnehmer, desto geringer die Motivation länger im Beruf zu bleiben.

Will die Regierung das Rentenalter erhöhen, muss sie im Gegenzug höhere Löhne und Gehälter zahlen sowie flexiblere Arbeitszeiten ermöglichen. Auch Talentmanagement und sinngebende Maßnahmen spielen eine Rolle bei der Akzeptanz einer späteren Rente.

Ein Karriereplan kann dabei helfen. Aber weniger als die Hälfte der 55-jährigen Arbeitnehmer kann einen Karriereplan vorlegen. Die jüngeren Generationen sind wohl mit ihrer Karriereplanung beschäftigt, erwarten aber mehr Entgegenkommen vom Arbeitgeber.

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