Atomkraft: Tihange 3 ist nach Brand wieder am Netz

Der nach dem Brand in einem Transformator am Sonntag abgeschaltete Atommeiler Tihange 3 ist in der Nacht zum Dienstag wieder hochgefahren worden. Die Reparaturarbeiten nach dem Brand konnten abgeschlossen werden. Inzwischen kündigte Kraftwerksbetreiber Elektrabel an, die belgischen Kernkraftwerke auch „von oben“ zu kontrollieren und die Niederlande wollen Belgien helfen, black-outs zu vermeiden.

Nach dem am Sonntag ein Feuer in einem Transformator in den Außenanlagen des Kernkraftwerks Tihange bei Huy in der Provinz Lüttich ausgebrochen war, schaltete man dort aus Sicherheitsgründen den Meiler Tihange 3 vorsorglich ab.

Jetzt konnten die Reparaturen an dem abgebrannten Trafo abgeschlossen werden und der Meiler ging wieder ans Netz. Kraftwerksbetreiber Electrabel kündigte an, dass die Anlagen ab Dienstagabend wieder mit voller Kraft arbeiten werden. Electrabel kündigte jetzt auch an, den Luftraum über den beiden belgischen Atomkraftwerken Tihange und Doel bei Antwerpen zu überwachen.

Nach dem in Frankreich in den letzten Wochen etwa 20 Drohnenflüge unbekannter Herkunft über einigen Kernkraftwerken gemeldet wurden, hatten die Atomaufsichtsbehörde FANC und die belgische Terrorabwehr dazu aufgerufen, die Anlagen besser abzusichern. Allerdings ist in Belgien noch kein Flug eines unbemannten Flugobjekts über einem Kernkraftwerk gemeldet worden.

Die Niederlande sollen bei black-outs helfen

Der niederländische Stromnetzbetreiber TenneT wird Maßnahmen ergreifen, um Belgien im Falle von Energieknappheit im Winter helfen zu können. TenneT entspricht damit einer Bitte von Seiten des belgischen Stromnetzbetreibers Elia. Zwischen Belgien und den Niederlanden sind insgesamt drei grenzüberschreitende Stromübergänge in Betrieb, über die z.B. internationale Elektrizitätslieferungen zwischen verschiedenen Ländern laufen. Diese Verbindungen können natürlich auch bei Lieferungen von Strom aus den Niederlanden an Belgien genutzt werden.

Die Niederlande (die übrigens kurz vor einer radikalen Energiewende stehen) haben derzeit vollständige Produktionskapazität, u.a. durch noch aktive Steinkohlekraftwerke. Überdies beziehen sie auch Strom aus Deutschland und aus Norwegen. In Belgien drohen geplante black-outs, weil zwei für die Stromversorgung in unserem Land wichtige Atommeiler derzeit nach technischen Pannen, Haarrissen in Reaktormänteln und Sabotage vom Netz genommen wurden und auf absehbare Zeit keine Energie produzieren können.

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