Mitarbeiter von Fahrzeug-Prüfstellen unter Verdacht

Mitarbeiter der Brüsseler Fahrzeug-Prüfstellen in den Stadtteilen Anderlecht und Vorst stehen im Verdacht, jahrelang grüne Karten für die Unbedenklichkeit von geprüften Fahrzeugen verkauft zu haben. Die belgische Bundespolizei führte am Samstag gleich mehrere Haussuchungen bei Verdächtigen durch.

Insgesamt 160 Polizisten und Zivilermittler hatten sich an den Hausdurchsuchungen bei 30 Mitarbeitern der Fahrzeug-Prüfstellen in den Brüsseler Stadtteilen Anderlecht und Vorst und an deren Arbeitsplätzen beteiligt. Den Verdächtigen, die noch am Samstag von der Brüsseler Untersuchungsrichterin Sophie Grégoire verhört wurden, wird vorgeworfen, grüne Zulassungskarten für den technisch bedenkenlosen Zustand von Autos verkauft zu haben. Einige sollen dabei nach Ansicht der Ermittler ihr Gehalt geradezu verdoppelt haben.

Die Brüsseler Staatsanwaltschaft gab an, dass diese Vorfälle für die Sicherheit im Straßenverkehr durchaus ernste Folgen haben können, was die Vorwürfe gegen die Betroffenen noch schwerwiegender aussehen lassen. Die Fahrzeug-Prüfstelle von Anderlecht war in dieser Hinsicht bereits im Jahr 2003 in die Schlagzeilen geraten. Damals standen 27 Mitarbeiter unter ähnlichem Verdacht. Sie sollen in den Jahren 1990 bis 2000 grüne Karten für technisch in Ordnung verkehrende Autos verkauft haben. Zwei von ihnen wurden seinerzeit zu Haftstrafen verurteilt, die wie Webseiten einiger Tageszeitungen am Samstag dazu meldeten.

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