Neuer Fall von Missbrauch im Bistum Brügge
Nach Angaben unseres Hauses, der öffentlich-rechtliche Rundfunk des belgischen Bundeslandes Flandern, VRT, stellte das Bistum fest, dass die Fakten, die sich vor allem 2002 zugetragen haben sollen, nicht verjährt sind und gab den Vorgang an die Justiz, bzw. an die Staatsanwaltschaft Kortrijk weiter. Auffallend ist, dass das Opfer des Geistlichen bereits im vergangenen Jahr Anzeige erstattet hat. Doch das Bistum zog den Priester nicht von seinem Amt im westflämischen Hooglede ab.
Allerdings hatte das Bistum dem mittlerweile geständigen Priester jeglichen Umgang mit Jugendlichen untersagt, doch inzwischen melden mehrere flämische Medien, dass dieser dieses Verbot ignoriert haben soll. Brügges Bischof Jozef De Kesel hatte den Geistlichen erst Anfang dieses Monats vom Dienst suspendiert, als gerade der Fall des wieder in Amt und Würden versetzten Pastors in Middelkerke an der belgischen Nordseeküste hochkochte.
Dort waren gegen den einschlägig aufgefallenen Pastor Proteste aufgekommen und der Mann zog sich selbst zurück, nicht aber unter dem Druck des Brügger Bistums. Nach dem Fall des früheren Bischofs von Brügge, Roger Vangheluwe, dessen pädophile Straftaten international für Schlagzeilen gesorgt hatten, wollte das Bistum härter gegen Missbrauch in den eigenen Reihen vorgehen und eigentlich sollten Geistliche, die sich sexuellem Missbrauch schuldig machten, keine Funktion mehr in der Kirche erhalten.
Ausgerechnet an diesem Donnerstag müssen sich einige hochrangige Geistliche vor dem parlamentarischen Ausschuss für sexuellen Missbrauch in Brüssel verantworten. Darunter sind Brügges Bischof De Kesel, Kanonikus Koenraed Vanhoutte und die Bischöfe von Tournai im Hennegau, Guy Harpigny, und Johan Bonny in Antwerpen.