Mobil, auch ohne Auto

Am heutigen Dienstag startet in allen europäischen Mitgliedsländern die „Europäische Woche der Mobilität“. Rund 2.000 europäische Städte machen mit. Auch in Belgien veranstalten zahlreiche Schulen, Unternehmen, Städte und Gemeinden Aktivitäten. Ziel ist, das Auto öfter Mal in der Garage stehen zu lassen und mehr zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren.

Ganz nach dem diesjährigen Motto "Our streets, our choice", „Wir haben die Wahl – die Straßen gehören uns“ will die Europäische Woche der Mobilität die Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger ermutigen, über die Nutzung des Stadt- und Straßenraumes nachzudenken.

Während der gesamten Wochen werde die Beziehung zwischen der Nutzung des Stadt- und Straßenraumes und der Lebensqualität untersucht, heißt es auf der Webseite der Europäischen Kommission hierzu. Die Europäische Woche der Mobilität findet übrigens seit 2002 jedes Jahr vom 16. bis 22. September in verschiedenen Städten Europas statt.

In einigen Gemeinden in Österreich dürfen die Kinder in dieser Woche die Straßen zum Beispiel so bemalen, wie sie sie gerne hätten. 

In der belgischen Hauptstadt Brüssel findet am 18. September ein Car Free Festival statt und am Freitag, 19. September, machen 1.000 Schulen in Flandern beim "Strapdag" (von stappen en trappen - auf Deutsch: Gehen und in die Pedale treten ) mit. Die Aktion soll Kinder und Eltern dazu ermutigen, zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule zu kommen.

Am 21. September nehmen zudem wieder zahlreiche Städte am autofreien Sonntag teil. Auch die Stadt Brüssel macht mit. Der autolofreie Sonntag in Brüssel hat sich gar zur größten autofreien Zone in Europa entwickelt.

Vom 16. bis zum 18. September kann man auch den so genannten  "Wasserbus" einmal ausprobieren. Die Busstrecke verläuft unter anderem entlang des Zennekanals. Das "Boot" legt noch bis Ende Oktober drei Mal die Woche ab und das sechs Mal an Dienstagen, Mittwochen und Donnerstagen. Fahrräder dürfen ausdrücklich mitgenommen werden und wer an "Bord geht", darf dort frühstücken, arbeiten, die Zeitung lesen oder einfach nur entspannen.

Am 18. September veranstaltet die Radorganisation Pro Velo in Brüssel die Mystery Tours. Die Radwege führen entlang zahlreicher origineller oder den meisten Leuten unbekannter Orte und Plätze in Brüssel. Wo genau sie hinführen, das bleibt das Geheimnis der Organisation.

Besonders beliebt, sind übrigens auch die Radtouren im Rahmen der Tage des öffentlichen Denkmals am 20. September in Brüssel.

Gesundheit und Lebensqualität erhöhen

Der Kommissions-Vizepräsident Siim Kallas, zuständig für Verkehr, sagte auf der Webseite der EU-Kommission: "Historisch gesehen, sind die Pkw dafür verantwortlich, wie Städte angelegt wurden. Heute verlieren unsere Wirtschaften jedes Jahr jedoch bis zu 100 Milliarden Euro wegen der Verstopfung in und rund um die Städte, ganz zu schweigen von den gesundheitlichen und zeitraubenden Auswirkungen auf die Menschen. Ich bin deshalb sehr froh über die begeisterte Teilnahme an der diesjährigen Europäischen Woche der Mobilität. Ich bin mir sicher, dass dabei viele gute neue Ideen entstehen, wie wir unseren Raum gestalten können, in dem wir leben." 

Janez Potočnik, EU-Kommissar für Umwelt, betonte: "Die Woche der Mobilität erinnert uns daran, dass wir privat eine Wahl haben und eine gute  Wahl bedeutet einen großen Unterschied für unsere Gesundheit und unsere Lebensqualität."

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