"10.200 Tage Ermittlungen ohne einen Durchbruch"

Vor 28 Jahren fand im Delhaize-Warenhaus von Aalst der schwerste Angriff der Killerbande von Brabant statt. Damals verloren 9 Menschen ihr Leben. Im Rahmen einer Gedenkfeier für die Toten wurde daran erinnert, dass die Täter bis heute unentdeckt bleiben.

Angehörige von Opfern, Politiker, Vertreter von Polizei und Feuerwehr, eine Delegation der Warenhauskette Delhaize, ehemalige Ermittler und mit dem Fall betraute Justizbeamte und auch viele Bürger aus Aalst waren zu der Gedenkfeier erschienen und es wurde einmal mehr Kritik an der Tatsache geübt, dass bis heute kein Durchbruch in den Ermittlungen erzielt werden konnte.

Der Bürgermeister von Aalst, Christoph D’Haese (N-VA - Foto), kritisierte in seiner Ansprache die Probleme der verschiedenen nicht unbedingt miteinander kooperierenden Polizeidienste: „Ich habe maximalen Respekt für die Gewaltentrennung, doch es wäre vielleicht wünschenswert, dass die Justizministerin einschreitet, um dem Krieg zwischen den Ermittlern ein Ende zu bereiten. Die Ermittlungen sind dabei, Ermittlungen zu den Ermittlungen zu werden und das schmerzt die Opfer. Der Versuch, einem Ermittlungsrichter Befangenheit zu unterstellen, zeigt das Versagen des Rechtsstaates.“

Auch zum weiteren Verlauf der Ermittlungen gegen die Killer von Brabant hat Aalsts Bürgermeister eine Meinung: „In der belgischen Justiz kann man sich nur in der Sprache der Wahrheit verständlich machen, nichts als die Wahrheit. Dazu ist der Moment jetzt angebrochen, auch wenn die Hoffnung besonders klein ist. Wir balancieren zwischen der absolut minimalen Chance auf einen Durchbruch und der relativ maximalen Realität des Versagens.“

David Van de Steen, dessen Eltern und Schwester bei der Attacke auf das Aalster Delhaize-Warenhaus erschossen wurden, erinnerte in seiner Ansprache daran, dass seitdem 10.200 Tage Ermittlungen ohne Durchbruch vergangen seien.

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