Delphine Boël lässt König vor Gericht laden

Die außereheliche Tochter von König Albert will mit einer DNA-Analyse beweisen, dass sie die Halbschwester von Prinz Philippe und Prinzessin Astrid ist und damit also auch die Tochter von König Albert.

"Ich bin sehr traurig, aber ich denke, dass Blut Wunder vollbringen kann", sagte Delphine Boël vor drei Monaten.

Jetzt soll die DNA Aufschluss geben: Sie lässt König Albert, Prinz Philippe und Prinzessin Astrid vor Gericht laden, um mit Hilfe ihrer DNA zu beweisen, dass sie die Tochter von König Albert und die Halbschwester von Philippe und Astrid ist. Auffallend ist noch, dass sie nicht Laurent vorladen lässt. 

Am heutigen Montagmorgen hat bereits eine erste Gerichtssitzung hinter geschlossenen Türen statt gefunden.

Delphine Boël hat nie geleugnet, dass sie von ihrem leiblichen Vater, König Albert, anerkannt werden wolle. "Ich verstehe die Stille und die Art und Weise, mit der man das behandelt, nicht", gab sie früher schon zu verstehen. "Ich denke, dass alles viel leichter wäre, wenn mein Vater und ich auf normale Weise miteinander umgingen."

Es ist noch nicht ganz klar, warum sie jetzt diesen Schritt macht. Vielleicht hat die Tatsache, dass ihr Vater Jacques Boël sie enterbt hat, damit zu tun.

Dem Grundgesetzexperten Marc Uyttendaele zufolge, den der französischsprachige öffentlich-rechtliche Sender RTBF hierzu befragte, sei die Chance gering, dass Boël auf ihre Kosten komme. "Das Verfahren bezieht sich auf die Verantwortung des Königs und soll zeigen, dass er eines seiner leiblichen Kinder hätte anerkennen müssen. Und das ist, dem belgischen Grundgesetz zufolge absolut unmöglich", so der Kommentar des Grundgesetzexperten.

Das Gericht erster Instanz hat entschieden, dass der Fall bis zum 25. Juni zurückgestellt wird.

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